Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1939) (39)

— 26 — Burgmauern vielfach dem Boden gleich gemacht; das Fundament ist vollständig vorhanden und somit haben wesentliche Abstürze des Erundfelsens seit dem Burgbau nicht mehr stattgefunden. Die Burg hatte nur beschränkte Ausdehnung und hatte auch keine Mög- lichkeit, an ihrem Standort sich weiter zu entwickeln, weil der Erundfels bis auf den Rand ausgenützt worden. Sie bestand aus Bergfried und Palas, Kemenate und Küche, mit wenigen über- oder unterlagernden Räumen und einem vorgelagerten Toraufgang. Die Burg ist durch Brand zerstört worden und blieb Ruine. Urkunden über die Burg sind nicht bekannt, über die Burgherren sehr spärlich. Um so mehr ist Raum für Vermutungen. Glaubhaft, jedoch nach dem heutigen Stand der Unterlagen nicht erweisbar, scheint mir die Annahme: Schalun sei in der Habsburger Revision nach der Ermordung Albrechts (1. Mai 1308) verschwunden. Wir hätten uns das so vorzustellen, das; die Schaluner, wie die auf Eutenberg, gegen Habsburg standen, ihre Burg und ihr Besitztum daher ein- gezogen und zur Krone geschlagen wurden wie Eutenberg. Aber während Eutenberg absolut brauchbar und nötig erachtet und mit einem Vogt besetzt wurde, war mit Schalun nichts anzufangen wegen Lage und Einrichtung und deshalb wurde die Burg ge- schleift und ein Wiederaufbau verhindert. Diese Annahme wäre eine einfache Erklärung für den frühzeitigen und gänzlichen Unter- gang von Burg und Geschlecht, sowie für das Fehlen der Urkunden, vielleicht auch für den Namen „Wildschlosz". Ich denke dabei auch an das Mörderbürglein in Balzers an das „gebrochene Bürglein" bei Wartau und so mehr. Als Knacknufz für den findigen Historiker möchte ich die Frage aufstellen, ab nicht möglicherweise ein Zusam- menhang besteht zwischen der Burg Schalun und dem Rittergeschlecht von Schaan, das Prälat Büchel erwähnt und das ebenfalls gleich- zeitig verschwindet, der königliche Hof in Schaan wäre leicht damit zu verbinden. Ich möchte nicht mit dieser „Problematik" meinen Aufsatz abschließen, sondern vielmehr allen jenen danken, die uns ermöglichten, diesem Rätsel von Schalun einen Schritt näher zu kommen und alle jene, in deren Möglichkeit es liegt, bitten, daß sie dieses geschichtliche Denkmal nicht aus dem Auge verlieren und den kleinen Opfersinn haben, für diese kulturelle Sache das Nötige
	        

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