Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1939) (39)

— 23 — Grabung und Erhaltungsarbeiten. Die Vodenuntersuchung wurde, wie schon betont, durch den Historischen Verein ermöglicht. Der Vorstand stellte hiefür einen Kredit von 4VV Franken zur Verfügung. Mit diesen Mitteln sollte das Ausreichen gefunden werden, die Burg wenigstens in den Hauptteilen durchzugraben. Dies war auch der Fall, trotzdem man erst in der Arbeit selbst erfahren mußte, daß weit mehr zu tun vor- lag, als man vermutete. Der Erfolg der Arbeit ist im Vorstehenden dargetan; er ist im Hauptziel, in der Klarlegung der Erundriß- verhältnisse, nicht nur befriedigend, sondern überraschend. Mehr glaubte man erwarten zu dürfen in bezug auf Kleinfunde. Das diesbezügliche Ergebnis ist folgendes: etwas Keramik, ein Stück Feuerstein (besser Hornstein), unbedeutende Eisenreste und Tier- knochen. DieKeramik besteht aus drei Randteilen verschiedener Größe, aber ähnlicher Behandlung und drei Wandungs- und Bo- denteilen, sämtliches von ordentlichem Küchengeschirr. Diese paar Scherben sind umso interessanter, weil gleichzeitiges Material bis jetzt bei uns fehlt. Außerdem wurden etwa 3VV größere und kleinere Scherben von Ofenkacheln zusammengebracht. Sie gehören nach Art des Fundmaterials einem guten Dutzend solcher Kacheln an, sind bis zu kleinsten Splittern zerschlagen, aber eindeutig in wenigen Exemplaren zu ergänzen. Sie sind zwar vereinzelt über dem ganzen Platz der Vorburg gefunden worden sowie im unteren Burggraben, in einem Stück sogar unten auf Stufe I; ich vermute jedoch, daß sie einem, dem „Stubenofen" zugehörten. Ihr Aussehen ist das eines einfachen Blumentöpfchens, 1l) bis 15 cm hoch und am Rand etwa 1V cm weit, dünnwandig und mit oft sehr dünnem Boden. Es sieht keins dem andern gleich; die Ware wurde also ohne Schablone, frei mit der Hand geschaffen und auf die Bearbeitung außer der Zweckform keine besondere Sorgfalt gelegt. Der Ton ist bei allen der gleiche, enthält etwas Kalksand, Glimmer und bisweilen auch etwas Schwefelkies. Die Außenseite zeigt oft noch die anhaftenden Mörtelspuren. Ihre Verwendung war so, daß sie randeben in die Ofenmauer eingelassen und eingemauert waren. Dadurch war die Ofenwand gleichsam fast bis auf das Feuer hinein durchbrochen
	        

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