Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1939) (39)

— 14 — Rüfesand gebraucht worden, also ebenfalls aus der nächsten Umge- bung der Baustelle, vielleicht vom Ausstich der Burggraben. Der bauliche Zustand. Die Ruine hatte den Vorteil, nicht leicht zugänglich zu sein, weitab zu liegen und in einer Gegend zu stehen mit reichlich Stein- material; so blieb sie vor räuberischem Abbruch verschont und ihr Material blieb, soweit es nicht abstürzte, am Ort liegen. Wir wissen ja anderseits von den Ruinen von Schellenberg und z. T. auch Gu- tenberg, daß ihr Steinmaterial zu Neubauten abgetragen worden. Schalun blieb als Ruine vor der Zerstörung durch Menschenhand wenigstens im wesentlichen bewahrt, wenn auch etwa übermütige Zugend lockere Bauteile über die Felswand warf und Freude daran hatte, wenn die Steine in weiten Sprüngen zur Tiefe gingen. Auch Schatzgräber versuchten ihr Glück in der Ruine und brachen die Mauer an einigen Stellen an. Es geht auch von Schalun das Mär- lein von verborgenen Schätzen und vom goldenen Kegelspiel, sowie von unterirdischen Gängen. So unverständig solche Eingriffe waren, wesentliche Schädigungen brachten sie nicht und konnten mit einiger Mühe wieder gutgemacht werden.. Verheerender wirkt sich der natürliche, fortschreitende Zerfall aus. Dies hat einen besonderen Grund. Die Burg ist, wie aus der Grabung feststeht, verbrannt, hatte viel Holzwerk und so „ver- brannte" auch das Mauerwerk tief hinein. Der Mörtel verliert damit die Bindekraft und zerfällt. Die handwerkliche Art, in der das Mauerwerk ausgeführt wurde, trägt ebenfalls zum rascheren Zerfallen bei. Das Mauerwerk ist meist mit kleineren Steinen auf- geführt, die ohne Verband eines guten Mörtels sich selbst nicht halten, wie solches bei schwerem Steinwerk der Fall ist. Die Mauer besteht grundsätzlich aus einer äußeren und inneren Verkleidung, je um 25 cm stark und sorgfältig geschichtet, und einem inneren Mauerkern, der ohne besonderen Bedacht, aber mit viel Kalkmörtel und regellosem, meist kleinerem Steinmaterial aufgefüllt wurde. Sogenannte „Binder", d. h. tiefer in das innere Mauerwerk ein- greifende Langsteine fehlen in den Außenschichten und damit wird
	        

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