Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1939) (39)

— 12 — zeigten deutlich genug, daß der Grund hiefür ungeeignet. Die Ver- mutung lag nahe, es könnte sich um eine prähistorische Siedlungs- stätte handeln im Sinne einer kleineren Wallburg. Nicht selten entwickeln sich die späteren Burgen auf solchen Siedlungen. Bekannt sind auch bronzezeitliche Funde aus der weiteren Umgebung der Burg: Iraggell, Stellböden, Schloßterrasse- auch die Stichgraben weisen auf Primitivbauten hin. Ich möchte die Erabungsergebnisse hier kurz erwähnen. Der Platz ist, wie aus der itbersichtzeichnung ersichtlich, nach vorn schmaler werdend, 25 m läng und 2V m breit, sorgfältig ge- ebnet, was hier besonders auffallen musz. Nördlich und südlich ist der Platz mit Trockenmauern bis auf die Höhe der Ebene eingefaßt. Das Mauerwerk ist z. T. noch gut erhalten. An der westlichen Ab- rundung fehlt die Mauer, hingegen scheinen etwa 4 m tiefer in der Abdachung noch einige Mauerreste vorhanden. Den östlichen Abschluß bildet ebenfalls ein Rest einer Trockenmauer, der bestimmt erst späteren Datums ist, weil erst auf dem Humus aufgelagert. Der Längsgraben legte 4 guterhaltene Pfostenlöcher frei, die im festen, alten Untergrund standen, nur zirka 25 cm unter der heutigen Oberfläche. In gleicher Höhe und in guter Reihe lagen 4 Pfostenlöcher in einem Quergraben von der Mitte gegen den Südrand. Ganz interessant, aber noch ungeklärt lagen die Ver- hältnisse im Quergraben Im Norden abschließend die Trok- kenmauer und anschließend 3 m breit eine tiefere Steinschichtung, weiter vorgelagert ein Steinsatz, der als HUtteneck angesehen werden könnte, von der Südseite her eine geordnete Steinpfläste- rung. Die genaueren Aufnahmen liegen beim Archivbericht. Es ist darauf zu verweisen, daß auf der ganzen Stufe kein Mörtel ver- wendet ist, während er beim Vurgbau eigentlich verschwendet wurde. Die Kleinfunde waren sehr spärlich: verschiedene Knochen, dabei 2 Wildschweinhauer, 6 kleinere Tonscherben, wovon 3 von Ofen- kacheln der Burg, 3 unbestimmter Art, ein Stück gebrannter Hütten- lehm. Die Grabung konnte ohne Schädigung des Waldbestandes nicht bedeutend erweitert werden. Es ergibt sich vorläufig die Fest- stellung, daß auf dem Platz primitive Bauten gestanden, daß der Platz künstlich eingefaßt und ausgeebnet worden. Die spärlichen
	        

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