Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 84 — Zierart älter als die zusammengesetzte, die jüngste Art aber die ganz 
tierornamentierende sei. Unsere Schnalle gehört nun zu jenen, deren Ornamentik zwar noch klar ausgeschieden, 
immerhin schon einen gewissen Zug zur reinen Tierornamentik in sich trägt und daher zu den späteren Erzeugnissen gehört. 
Sie ist etwa der Wende 
des 6. zum 7. Jahr- hundert nahezustellen und ist damit zeitlich einheitlich mit allen bis jetzt 
geborgenen Funden der alemannischen Grabstätte in Schaan. Unsere heurige Schwertgurtzier 
fügt sich würdig zum pracht- vollen Frauenschmuck aus dem 
Grab 1934 und ergänzt das Bild vom Kunstsinn 
einer Zeit in unserem Tal, die 
wir so oft als halb- wild 
schildern hören. Freilich liegt schier in jedem Grab, auch im Frauengrab, die Waffe, die man zu führen wußte; 
um so staunens- werter aber ist, daß auch im wehrhaften Volk der Sinn für Schön- heit so treu gepflegt worden, und rührend ist zu sehen, daß auch das Schönste gut und recht, dem lieben 
Verstorbenen seine Ruhe- statt damit zu 
schmücken. Ich weiß nicht, ob man einst mit unseren Knochen etwas der Anerkennung Würdigeres wird an den Tag bringen.
	        

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