— 93 — eingesetzt ist. Das zum Teil gegossene Ornament ist in Kerbschnitt- art nachgearbeitet. Das Beschläge (3) (90 mm lang) zeigt ein doppeltes Ornamentmotiv in Kerbschnitt und prosilierter Randlinie. Das innere, selbständige Bandornament ist von kräftiger Linie ein- gerahmt und von den Niettappen besonders im Dreieck betont. Im unabhängigen Randornament spielen Kerbschnitt und Rand- profil zu einheitlichem Tierornament zusammen: es sind zwei kauernde Drachen. Im vorderen Teile ist das Veschläg mit drei Löchern versehen, die zur Verbindung der Schnalle dienten, llber die größere Öse am oberen Rand ist bereits die Meinung dargelegt. Auf der Unterseite der Platte sind 3 vorstehende Zapfen, im Stück gegossen, mit Ösen zur Befestigung am Ledergurt. Das Veschläg ist, der Leibrundung entsprechend, leicht gebogen. Das Eegenbeschläg (4) (50 mm lang) ist in gleicher Ausführung, jedoch einheitlich tierornamentiert mit dem Rand- motiv des Beschläges. Das Bandornament ist wohl angesetzt, jedoch zur Einheit mit dem Tierornament zusammengezogen, indem die innere Abschlußlinie bewußt in die Tierform überläuft. Auf der Unterseite sind 2 vorstehende Zapfen mit Ösen. Der Rand beider Beschlägteile ist 5 mm hoch, der Guß ungefähr 2 mm stark. Für die Zeitbestimmung mögen folgende Bemerkungen aus den Ausführungen Veecks angebracht sein. Schnallen am Gewand, Gürtel, Schuh bei Mann und Frau, am Riemenzeug fürs Pferd usw. waren dem Alemannen sehr gebräuchlich, und zwar als Ge- brauchs- und Schmucksache. Er verlegte auf deren Herstellung zum Teil große Sorgfalt und bildete neben althergebrachten auch eigene, charakteristische Formen aus, an Hand deren eine Zeitbestimmung möglich ist, wie etwa mit den Fibeln des römischen Kulturgutes. Neben unverändert dauernden Zweckformen bilden sich zeitliche Sonderformen heraus, an denen besondere Zierelemente Anwen- dung finden. Außer der verzierten einfachen Schnalle schafft der Schmucksinn Schnallen mit Veschläg und Gegenbeschläg oft in mehreren Teilen. Das häufigste Material ist Eisen, auch tauschiert oder plattiert, weniger häufig Bronze und selten auch Silber oder gar Gold. Grundsätzlich kann angenommen werden, daß bei Schnallen mit Veschläg die unverzierten älter, und die einfache