— 80 — Diese roten und grünen Mergel und Sandsteine (wahrscheinlich Tufflagen) sind bis
ins kleinste von blanken Harnischen durchzogen. Dadurch werden die Mergel
in Elänzschiefer verwandelt, während die festeren Sandsteine in lauter
blank gewichste tektonische
Ge- schiebe zerfallen.
Stellenweise sind die Harnische dann mit grünen, dünnen Malachithäuten
überzogen. Diese roten und grünen Lagen sind zumeist den Eipslagen parallel eingeschaltet. Es kommen aber auch Stellen vor,
wo diese Lagen schräg zum Gips verlaufen. Leider ist kaum zu entscheiden, ob dies ursprüngliche Lagerung oder
tek- tonische Verstellung bedeutet. Die weißen bis grauen
Gipslagen sind dünn ausgewalzt. Offenbar wurden
bei diesem Vorgange auch die zwischengelagerten Schichten in Mitleidenschaft gezogen. Die Eipsschichten des
Schluchers sind in einer langsamen Ab- wärtsbewegung begriffen, die an zahlreichen Eleitflächen zur Aus- lösung gelangt.
Auf diese Weise sind die Eipsschichten im
Mittel- teile der
Schlucht schon beträchtlich tiefer herabgesunken als an den Seitenrändern. Die im Liegenden der Raiblerschichten auftretenden
Arlberg- schichten sind dagegen aufwärts geschoben,
was sich in ihrer leb- haften Stirnfaltung ausspricht. Begeht man nun das Gehänge an der Ostseite des
Schluchers, so findet man über bergabfallenden Gipsen der Raiblerschichten Schollen von feinflaserigen, graugrünen und roten Aptychenkalken mit etwa ^ cim dicken, roten und grauen Hornsteinlagen. In der Tiefe des
Schluchers ist keine Fortsetzung davon zu finden. Ebenso begegnet man Blöcken
von Flyschsand- steinen, bunten Breccien, grünem Diabas und rotem Ophikalzit. Die weitere Begehung des
Geländes zwischen Schlucher—Jagd- haus Saß und Fürkli an
der Westseite von
Gemsengrat—Ochsen- kopf bringt immer
wieder dieselbe Erfahrung. In der Tiefe
der Eipseinrisse sind die Eipslagen mit den roten und grünen Einlagen recht
gut aufgeschlossen. Im Gehänge dazwischen trifft man immer
wieder Flyschsandsteine, bunte Breccien. Diabas, Ophikalzit... Man gewinnt den Eindruck,
daß diese Gesteine hier nur ober- flächlich den Raiblerschichten
aufgelagert sind. Dieselbe Erfahrung
wiederholt sich dann am Mattlerjoch, wo auch über dem ausgedehnten Gipslager
der Raiblerschicht wieder