Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 80 — Diese roten und grünen Mergel und Sandsteine (wahrscheinlich Tufflagen) sind bis 
ins kleinste von blanken Harnischen durchzogen. Dadurch werden die Mergel 
in Elänzschiefer verwandelt, während die festeren Sandsteine in lauter 
blank gewichste tektonische 
Ge- schiebe zerfallen. 
Stellenweise sind die Harnische dann mit grünen, dünnen Malachithäuten 
überzogen. Diese roten und grünen Lagen sind zumeist den Eipslagen parallel eingeschaltet. Es kommen aber auch Stellen vor, 
wo diese Lagen schräg zum Gips verlaufen. Leider ist kaum zu entscheiden, ob dies ursprüngliche Lagerung oder 
tek- tonische Verstellung bedeutet. Die weißen bis grauen 
Gipslagen sind dünn ausgewalzt. Offenbar wurden 
bei diesem Vorgange auch die zwischengelagerten Schichten in Mitleidenschaft gezogen. Die Eipsschichten des 
Schluchers sind in einer langsamen Ab- wärtsbewegung begriffen, die an zahlreichen Eleitflächen zur Aus- lösung gelangt. 
Auf diese Weise sind die Eipsschichten im 
Mittel- teile der 
Schlucht schon beträchtlich tiefer herabgesunken als an den Seitenrändern. Die im Liegenden der Raiblerschichten auftretenden 
Arlberg- schichten sind dagegen aufwärts geschoben, 
was sich in ihrer leb- haften Stirnfaltung ausspricht. Begeht man nun das Gehänge an der Ostseite des 
Schluchers, so findet man über bergabfallenden Gipsen der Raiblerschichten Schollen von feinflaserigen, graugrünen und roten Aptychenkalken mit etwa ^ cim dicken, roten und grauen Hornsteinlagen. In der Tiefe des 
Schluchers ist keine Fortsetzung davon zu finden. Ebenso begegnet man Blöcken 
von Flyschsand- steinen, bunten Breccien, grünem Diabas und rotem Ophikalzit. Die weitere Begehung des 
Geländes zwischen Schlucher—Jagd- haus Saß und Fürkli an 
der Westseite von 
Gemsengrat—Ochsen- kopf bringt immer 
wieder dieselbe Erfahrung. In der Tiefe 
der Eipseinrisse sind die Eipslagen mit den roten und grünen Einlagen recht 
gut aufgeschlossen. Im Gehänge dazwischen trifft man immer 
wieder Flyschsandsteine, bunte Breccien. Diabas, Ophikalzit... Man gewinnt den Eindruck, 
daß diese Gesteine hier nur ober- flächlich den Raiblerschichten 
aufgelagert sind. Dieselbe Erfahrung 
wiederholt sich dann am Mattlerjoch, wo auch über dem ausgedehnten Gipslager 
der Raiblerschicht wieder
	        

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