— 59 — Über die Lagerungsverhältnisse unterrichten die Steilwände dieser Kuppe gegen die Eafadura Alpe.
Es ist daraus zu ersehen, daß
es sich offenbar um eine gegen >I vorgeschobene Stirnfalte von Muschelkalk handelt, in deren Kern wir dann
etwas südlicher auch tatsächlich die gelben Rauhwacken und die roten und weißen
Quarz- sandsteine der untersten Trias finden. Im Aufbau der Dreischwestern folgen dann über dem
Vunt- sandstein und seiner Begleitrauhwacke Muschelkalk, Partnachschich- ten, Arlbergschichten, Raiblerschichten und Hauptdölomit. Die
Triasentwicklung ist ganz normal und würde gewiß nicht verraten, daß wir uns hier am Westende der riesigen Schichten- platte der nördlichen Kalkalpen befinden. Die Einschaltung von Buntsandstein und Rauhwacke bildet nur eine Linse von bescheidener Größe, die auf heftig gefaltetem Flusche ruht. Dagegen streicht die höhere
Triasfolge sowohl gegen 0 wie auch
gegen 8^ in guten Zusammenhängen weiter. Die überaus steilen Schluchten, welche in Liechtenstein die ganze Triasfolge und
ihren Flvschsockel durchreißen, bieten tiefe Einblicke in den Aufbau. Ich wähle hier als nächste Profilstelle die Riesenschluchten unterhalb von Eaflei gegen das Wildschloß zu. Fig. 18 bringt zunächst einen Querschnitt durch den Berg- rücken, auf dem die Ruine des teilweise abgerutschten Wildschlosses ruht. Den Bergsockel
liefern Flyschgesteine, auf denen eine ziemlich mächtige kalkgekittete, dickbankige
Eehängebreccie aufsitzt. Diese Breccie ist dadurch bemerkenswert,
daß sie neben lokalem
Hang- schutt ziemlich reichlich Gerölle und Brocken von kristallinem Erra- tikum des Rheingletschers enthält. Die heutige Ausdehnung dieser
Vreccie ist gering und be- schränkt sich auf die Höhe
zwischen 800—900 m. Sie
befindet sich also 350—450 m über dem heutigen Rheintalboden zwischen Schaan und Vaduz. Nach der Lage der Schichtbänke, welche gegen den tiefen
Ein- schnitt der Rappensteiner Rllfe im I>l hinweisen, muß die Breccie früher eine weit größere Ausdehnung und
Mächtigkeit besessen haben.