Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 56 — Der 
tiefe Einschnitt des Eamperdonatales enthüllt den Bau des Vergsockels ganz wunderbar. Die große Aufwölbung der Eault- Sandsteine streicht aber nicht unmittelbar gegen den Gipfel, sondern südlich desselben durch. Im Eipfelgebiet, das unser Profil 
Fig. 15 behandelt, herrschen große Massen von Loucnes 
rouges vor, die einen komplizierten Aufbau verraten, der 
durch stark von 8 her überrollte Faltungen bewirkt wird. Außer diesen sehr lebhaften und großzügigen Verfaltungen von 8->̂I treten auch klare, gegen >V gerichtete Faltungen auf. Solche sind gleich unterhalb des Pfälzer Hauses im Naaftale zu erkennen. Endlich liegen 
über diesen Verfaltungen noch Überschiebungen, welche nach 
ihren Umrissen eher auf einen Schub von zu- rückzuführen sind. Von diesen Überschiebungen lassen sich drei heute getrennte Teile feststellen. Die 
unterste Schubmasse besteht aus schwarzen, grauen, grünen Hornsteinen und Mergeln, die auf den schimmernden Platten der Loucnes 
rouZes liegen und ihrerseits noch von dem Riesenblockwerk der Bettlerjochbreccie 
übergriffen sind. Die nächste Schubmasse tritt im mittleren Teile des Aufstieges hervor und 
gibt sich deutlich als Aufschiebung zu erkennen. Die 
oberste Schubmasse bildet endlich den Gipfel des Naaf- kopfes selbst. Hier ist an dessen Westseite die Aufschiebung von Eaultbreccien —Neokom—Tristelkalk—Eaultbreccien auf doucties rouMS präch- tig 
zu sehen. Als Richtung für die 
Schubbewegung ist für die 
oberste Masse ein Anschub von 0->V^ völlig klar. Weniger deutlich gilt dies auch für die mittlere und 
untere Masse, doch ist dies bei dem starken Eefälle der Schubfläche 
gegen 0 auch wahrscheinlich. So finden wir auch am Naafkovfe wieder Bauelemente' der zwei verschiedenen Laufrichtungen vereint, wobei 
die 0^-»^-Rich- tung sicherlich die jüngere und 
nachfolgende ist. Ausgezeichnet 
entwickelt sind endlich am Naafkovfe ausge- dehnte Abklüftungen, besonders an den Abstürzen gegen das oberste Naaftal. Diese Abklüftungen trennen große Felskörper vom Vers- tände ab und 
bereiten so ihren Absturz langsam 
und sicher vor.
	        

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