Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 43 — Vorschiebung 
des Flnsches oben fast ganz abgeschert wurde. Auch die unter dem Granit anstehende 
Jura-Kreide-Mulde ist deutlich gegen W zu überschlagen. Weiter südlich bietet der großartige Hoch- bau der Sulzfluh (Fig. 5) wieder klare Anzeichen der Einschaltung von Loucnes rou^es 
längs ostwestlicher Schubbahnen. Aber auch der Kontakt des Sulzfluhkalkes mit dem Flusch des 
Verspalenkammes (Fig. 6) zeigt eine Konstruktion, die mit einem Vorschub von 0^>X^ leichter 
vereinbar ist als mit einem solchen von 8^-1^, wie 
dies schon vor langem W. v. Seidlitz angenommen 
hatte. Fig. 6 bietet dabei einen guten Einblick in jene eigenartigen, schmalen 
tektonischen Fugen, die im Rätikon vielfach die größeren Bewegungskörper 
voneinander scheiden. Das Auffallende 
daran sind die relativ dünnen Eesteinsblätter, ihre bunte Zusammensetzung und ihr lebhafter Wechsel. 4 Verrukano-Bunt>andstein Die hier abgebildete 
Kontaktstelle ist eine 
der schönsten und best aufgeschlossenen des ganzen Gebietes. Wir finden als Kompo- nenten: grünen Granit, Untertrias, Obertrias, Jura, Kreide- breccien. 
Alles ist wie Spielkarten 
miteinander verschuppt. Die Fläche, auf 
welche diese steinernen Spielkarten 
aufge- schoben liegen, ist eine ziemlich glatte, breit gewölbte Oberfläche von Sulzfluhkalk. Wie eine genauere Begehung lehrt, 
ist diese 
1 Serpentin 2 Diorit-Amphibolit 3 Granit 
Fig. 4. 5 Hauptdolomit 6 Fleckenmergel mit Eosaukern 7 ^ Flysch
	        

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