Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 40 — Ich habe diese Aufschiebung am Schafgafall bereits im Jahre 1934 erkannt, ohne aber alle Einzelheiten zu umfassen. Die Erkenntnis, daß die Reste dieser Aufschiebung sogar noch auf die hohe Verebnungsfläche des Schafgafalls emporreichen, wurde erst im 
Jahre 1935 erworben. Die Schafgafallspitze besteht zur Hauptsache aus steil aufge- richtetem, ja sogar etwas gegen 1>I zu überkipptem Hauptdolomit, dessen westliche Fortsetzung dann die steile Sperrmauer des Lüner- sees bildet. An der Grenze gegen die liegenden Raiblerschichten 
stellt sich hier eine mächtige sedimentäre Vreccie ein, welche aus eckigen Brocken von dunkel- und hellgrauem Dolomit besteht und mit Dolomitzement fest und dicht 
verbunden ist. Diese 
Bindung ist so gut, daß die Vreccie nicht nur in großen Blöcken bricht, sondern auch den Absturz aushält. Steigt man von der Lünerkrinne über die mächtigen, weißen, stark gewalzten Eipsschichten gegen den Vorbau des Schafgafalls heran, 
so ist man erstaunt, hier in den Eipstrichtern auch gelbe Rauhwacken, roten Buntsandstein und dunklen Muschelkalk anzu- treffen. Diese Gesteine des Alttrias 
lassen sich aber noch weiter auf die Schulter des Schafgafalls in größeren Haufwerken bis etwa 2350 m empor verfolgen. Quert man nun von der Südseite auf das Plateau an der Ostseite hinaus, 
das sich in flacher Neigung bis zum 
Gipfel (2596 m) erhebt, so kann man mit einiger Aufmerksamkeit immer wieder Stücke und kleine Haufen von Buntsandstein und Rauhwacke zwischen dem Schutt der anstehenden Hauptdolomitbreccie entdecken. Man könnte nun daran denken, diese Aussaat von Buntsand- stein als erratisches Gut der letzten Eroßvergletscherung zu deuten. Angesichts der Höhenlage der obersten Fund stücke bei zirka 2400 m erscheint jedoch diese Deutung ausgeschlossen. Wenn nun aber die von () her aufgeschobene Masse von Alt- trias bis zum Gipfel des Schafgafalls emporreichte,, so zeigt uns dies eine mächtige Eindeckung einer hohen Verebnungsfläche mit den Gesteinen einer Reliefschubmasse an. Das heißt mit anderen
	        

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