Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 139 — Nachdem die Eerichtsleute und Geschwornen mit Ee- richtsmann PaulWilli gerechnet und alles recht befunden und abends um 9 Uhr in Fidelis Vosers Haus gekommen, haben sie dort auch unter anderen den Valentin Jeny angetroffen. Da hat dieser dem Tebus Kindle eins gebracht mit dem Bemerken „Gevatter, sei nicht falsch an der Ge- meinde". Darob habe er das Glas 
nicht angenommen, sondern wieder niedergesetzt 
und gesagt, er sei ein Ehrenmann und trinke 
auf diese Form nicht. Christa Vürzle 
habe seinen Vater, 
einen Geschwo- renen, einen „Sautrog" geheißen. Valentin Jenny hat 
den Hans Nutt auf öffentlicher Gemeinde „herumgerupst". Lorenz Erni (Triesen) hat wider obrigkeitl. Verbot Tabak „getrunken". Lena Lampertin (Schaan) hat zu dem Vartle Kaufmann, als man ihren Mann als 
ein Hexenmeister gefangen, gesagt: „Du dürftest nicht da hereinkommen, dein Vater hat meinem Vater 4V fl. abgestohlen." — Thomas Hopp von Vaduz hat 
geflucht, sich voll gesoffen und am Sonntag keine Messe gehört. Der Herr Landammann Bürkle (Schaan) hat den Joh. Grüschle ganz blau geschlagen. ChristaEberle (Triesenberg) hat 
an Unser Frauen- tag 
im August ein Reff voll Schmalz zum Landammann Wolf gebracht und aus einem Garten Rüben gestohlen. Herr Kaspar Schreiber hat, als er vom Kreuz- gang heimkam, Ohrfeigen ausgeteilt. , Stoffel Wanger 
und Peter Frick haben sich am Magnustag an dem Kreuzgang voll gesoffen und Unge- bühr verübt. Christa Müßner hieß den Eerichtsmann Wachter, ihm in 
den Hintern zu blasen. Ulrich Regele 
ab Planken äußerte sich, er fürchte, seines Bruders Frau sei 
eine Hexe. Er hat ihr zwar Abbitte geleistet.
	        

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