Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1937) (37)

— 93 — Welche Bestimmung dieses Bauwerk, von dem sich noch weitere Spuren verfolgen ließen, besaß, vermag vielleicht eine eingehendere Untersuchung, zu der die Zeit mangelte, klarzustellen. Denn nach der Freilegung des mittelalterlichen Baues VI hatte alle Aufmerksamkeit der noch zur Verfügung stehenden Zeitspanne dem rätselhaften, am Südwestende des Lutzengüetle angeschürften Trümmerhaufens zu gelten, von dem nur eines klar war, daß es sich dabei um kein mörtelgebundenes, sondern nur um Trockenwerk fV des Planes) handeln konnte, das gründlichst zerstört schien. Trotz des gerade hier sehr hinderlichen und zu manchem Ver- zicht zwingenden Baumbestandes gelang es nach und nach, wenig- stens die innere Flucht der Nordostmauer des ursprünglichen Vau- zustandes festzulegen und von da aus die notwendigsten Umrisse zu ertasten. Das hier westwärts stark abfallende Gelände war, wie ein Probestich ergab, mit Bruchsteinen, z. T. über einen halben Meter hoch ausgeebnet und dann mit rund 5 cm dicken Steinplatten belegt worden. Dieser Fußboden hatte sich über die ganze 5 m betragende Raumtiefe erhalten. An der nordöstlichen Innenseite schien ein Mauerstumpf und gegen Südosten zu eine schmale, den Bau V unterteilende Mauer sich bemerkbar zu machen. Ob an der Südostseite eine Art Portikus lag, oder wozu der dort nur 2 m breite Raum diente, ist nicht zu sagen. Aus allen Beobachtungen in dieser Steinwirrnis ergab sich der Grundriß eines in seiner Größe dem Bau II ähnlichen Gebäudes (6 zu 6,5 in) mit Halbmeterdicken Trockenmauern, auf denen ein Riegel- oder Holzbau sich erhob. Der Zugang befand sich, den Resten eines gepflasterten Weges nach, auf der nordöstlichen Seite. Es muß sich aber nach dem Zugrundegehen dieses allem nach abgebrannten Baues in den Ruinen noch einmal neues, vielleicht nur flüchtig weilendes Leben gerührt haben, worauf die bei der Abdeckung an der Südwestseite bemerkte lose Ummauerung eines 2 m breiten und 2 m langen Raumes und andere Wahrnehmun- gen hindeuteten. Für die schwierige Datierung des Baues V kommt wohl die im Innern gefundene Kleinbronze des Probus im Rahmen der andern Münzfunde auf dem Lutzengüetle in Betracht, um so mehr
	        

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