— 90 — An dem Nordostende des Lutzengüetle wurde als zeitlich jüngster Siedlungsniederschlag, der zum Teil in den Felsen einge- hauene Bau VI des Planes 1, freigelegt. In seinem Mauerwerk haben römische Baumaterialien aus Tuffstein wieder Verwendung gefunden. Die außerordentlich spärlichen Anhaltspunkte für die Zeitbestimmung dieses, nur einem gewöhnlichen Wohnbau, kaum aber einer wehrhaften Burg wie die gesuchte „Eschinerberg", ent- sprechenden Mauerwerkes lassen seine Einschätzung für das 12. bis 13. Jahrhundert als am naheliegendsten erscheinen. Bei der Freilegung der südwestlichen Umfassungsmauer wurden Koch- oder Pöliersteine, ein grüner Hornsteinabspliß, verschlackte Wallerve beobachtet, aus denen auf das Vorhandensein noch älterer Siedlungsschichten geschlossen werden kann. Die außerhalb am Mauerfuße vorgefundenen verbrannten, z. T. Mörtelverputz zeigenden Fachwerklehmstücke stammen mögli- cherweise von einem lehmverstrichenen Riegelbau; solche Stücke gab es auch an der Nordwestseite das Baues V; sie scheinen römischer Zeit anzugehören. Im weiteren Verlaufe der nordwestlichen Umfassungsmauer zeigte sich in der auf dem Plane mit 3 bezeichneten Gegend ein steinverkeiltes Pfostenloch (19X13,20 cm tief), neben dem die Zierscheibe eines römischen Pferdegeschirres (Abb. 16,1) lag. Auch weitere, nicht näher untersuchte Steinsetzungen lassen auf die Anwesenheit von Überresten eines oder mehrerer, verschiedenen Zeiten angehörender Gebäude in dieser Ecke schließen, worauf außerdem die hier geborgenen, überwiegend der Hallstattzeit ange- hörenden Scherben hindeuten. Bei der Stelle b des Lageplanes überraschte an der Außenseite der Trockenmauer eine Pfostenaussparung (Abb. 5), die für einen 1 m langen, 20 bis 25 cm dicken, liegenden, mit Steinen abge- deckten Balken berechnet war, auf dem südwestwiirts ein senkrechter Pfosten stand. Die in der Höhe der Maueroberkante nebenan- liegende Kulturschicht mit dem Melaunerhenkel (Abb. 15,8) könnte unter Umständen für die Datierung der Mauer Wert haben, ihr nach scheint sie nach 500 v. Chr. erstellt worden zu sein.