Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1937) (37)

— 88 — Schellenberges eine ähnliche Bedeutung wie der Borscht für den nordöstlichen besaß, wenngleich beim Lutzengüetle der Charakter als Wallsiedlung nicht so eindeutig wie beim Borscht zum Aus- drucke kommt. Die nordwestliche und nordöstliche Seite des Berges bilden steile Felswände und Abstürze, die eine kräftigere Bewehrung dieser Flanken erübrigten. Dagegen war die zwar noch steile aber mehr hügelige Südwestseite schutzbedürftiger. Sie wurde daher durch einen heute noch auf 40 m Länge verfolgbaren Steinwall zu decken versucht, der sich an die Felswände der Westecke anschließt und um 6 rn tiefer als die Bergkuppe liegt. Die Fortsetzung des Walles Südosten zu ist fragwürdig; zu einer Auffahrt an der Südwestspitze dürste er kaum gehört haben. Die Torseite muß, der ganzen Eeländeform des Lutzengüetle nach, an seinem Südosthange zu suchen sein, der auch die vom Tale heraufziehenden Wege zustreben. Welche Art von Schutzwehren für diese sie am meisten bedürfende Vergseite vorgesehen waren, bleibt vorerst schleierhaft. — Die Vergkuppe selbst wurde allem Anscheine nach von einer im Durchschnitt 60 cm starken, meist aus Bruchsteinen erstellten Trockenmauer, mit Ausnahme der steilabstürzenden Nordostspitze, eingefaßt. An der Südostseite war diese Trockenmauer nur in recht spärlichen Resten nachweisbar, ließ ihren Verlauf aber wenigstens ahnen, wie ein Blick auf den Plan 1 zeigt. Desto eindrucksvoller waren die Überreste der Umfassungs- mauer an der Südwestspitze, Abb. 2 und 3, für die hier kräftige Eranitfindlinge und Kalksteinblöcke herangezogen worden waren. Dieser wuchtige Mauerzug erlischt an der Westecke des Berges, um in mehr oder minder gut erhaltenes Kleinmauerwerk überzugehen, das sich einstmals längs der ganzen Nordwestflanke hingezogen zu haben scheint. Abb. 4 und Plan 1 fassen diese Beobachtunzen zu- sammen. Ob diese heute noch nachweisbare Umfassungsmauer ein- heitlicher oder nach und nach gewordener Anlage entspricht, ist augenblicklich nicht zu entscheiden. Jedenfalls dürfte sie im 1. Jahr- tausend v. Chr. erstellt worden und allem nach vorrömisch sein.
	        

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