Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1937) (37)

— 56 — Abwicklung der durch Harpprecht hervorgerufenen Differenzen und die Miederherstellung der alten Verfassung bat, betraute der Fürst nicht den Landvogt Keller mit diesem Geschäfte, sondern sandle eine Kommission nach Vaduz, die endlich, am 7. September 1733, den Frieden zustande brachte" Keller wurde bald darauf, am 12. März 1734, in „Ungnade" entlassen^, der Verwalter Bauer, der also über die beiden letzten Landvögte in seinem Streite mit ihnen gesiegt hatte, wurde zum „Landgerichtsverwalter" ernannt und der frühere Landvogt Benz als „Oousulent i-espeew iuris- äi<ztioni8 des Fürstentums Liechtenstein" unter der jährlichen Bestallung von 100 fl. aufgenommen. Doch dauerte Benz' zweite Anwesenheit nicht lange, denn schon am 11. August 1735 verließ er den Dienst wieder und ging als Vogt nach dem Kloster Kreuzlingen bei Konstanz"". Nach den vielen schlechten Erfahrungen, die man mit den Landvögten gemacht hatte, glaubte, man in Wien, auch ohne sie auskommen und sich auf die Unterbeamten, d. h. den Verwalter Bauer und seinen Gehilfen beschränken zu können. Nach zwölf Jahren-' sah man sich aber doch gezwungen, zum alten Systeme zurückzukehren. Es wird mit dem Bauer vielleicht etwas gegeben haben, oder war er alt und krank geworden — genug, der Fürst ernannte am 4. Februar 1747 den Johann Kaspar La ab«'", fürstlich hohenzollerischen Rat in Hechingen, zum Landvogt. Leider war es wieder ein Mißgriff, denn, auch, Laaba bewährte sich nicht. Im Jahre 1751 wurde er gegen seinen Willen entlassen und Franz Karl von Grillot"" an seine Stelle gesetzt. Kein Landvogt wird von seinen Zeitgenossen so ungünstig beurteilt wie Grillst, wenn es ihm auch gelang, einflußreiche Personen sowohl im Lande als auch in Feldkirch wie in Wien für sich einzunehmen. Im Jahre 1762 entstand ein die Alpe Gapfahl betreffender Streit der Gemeinden Balzers und Triefen mit der österreichischen Vogteiverwaltung zu Feldkirch, in dessen Verlaufe Grillot eine sehr „unrühmliche" Rolle spielte. Nachdem der Landvogt es lange verstanden hatte, seine schlechte Amtsführung dem Fürsten zu verheimlichen, wurde dieser endlich (1770) doch aufgeklärt und sandte eine Kommission unter der Leitung des Reichshofratsagenten Braun nach Vaduz, deren Untersuchung dahin führte, daß Grillot noch im selben Jahre vom
	        

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