Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1937) (37)

— 106 — 25 Pfund davon nicht geben können, soll er später, wenn der Zoll besser werde, für den Ausfall Ersatz erhalten. Sie gelobten ferner, daß, wenn sie ihm den Zoll nicht ausrichten, er mit ihnen gleichen Teil haben solle an allem, was ihr Vater hinterlassen, und daß sie ihn nie davon verschieben oder verstoßen werden. Die Urkunde, die sie ihm darüber ausstellen ließen, besiegelte ihr Oheim, Graf Rudolf IV. von Werdenberg-Sargans, als ihr rechter Vogt, ent- weder, weil sie damals noch nicht ganz oder eben erst volljährig waren und möglicherweise noch kein eigenes Siegel besaßen Wenige Jahre später verloren Heinrich I. und Hartmann IV. ihren Bruder RudolfV., der mit dem Grafen Ulrich III. von Montfort-Feldkirch, dem Bruder ihrer Mutter, eine Pilgerfahrt nach Jerusalem unternommen hatte- beide sollen 1367 auf der Fahrt auf der Insel Rhodos gestorben sein". Mit dem Eintritt der Volljährigkeit der beiden Brüder, Hein- richs I. und Hartmanns IV., verknüpften sich deren Lebensschicksale auf das engste, so daß für die folgenden Dezennien das Lebensbild des einen sich kaum von dem des andern trennen läßt. Wie uns Tschudi im ersten Bande seines lünroriikoii Helvs- tieurn erzählt^, bewarb sich Hartmann IV. sehr ernsthaft um den Besitz derJohanniterKomtureiWäoenswil.die sein Großonkel, Graf Hugo I. von Werdenberg-Sargans schon inne gehabt hatte, im Kampfe gegen die Sarazenen gefallen und in Jerusalem begraben sein soll". Doch scheint es, daß die Eidgenossen ihm ein wenig mit Mißtrauen begegneten. Daher sah er sich ver- anlaßt, zu erklären und urkundlich zu bestätigen, daß Wädenswil ihr offenes Haus sein solle, falls er die Komturei erhalte; die Urkunde ward durch seinen Vetter Johann I. von Sargans und durch seinen Bruder Heinrich I. mitbesiegelt'". Durch dieses Ver- sprechen stieß Hartmann IV. wider Willen den Herzögen von Oster- reich vor den Kopf, die ihrerseits alles daran setzten, den Vertrag unwirksam zu machen. Das Zerwürfnis schien nicht tiefgründender zu sein, denn schon vier Jahre später wurden die Grafen Heinrich I. und Hartmann IV. zu Zeugen erbeten, als Ammann und Landleute des vorderen und Hinteren Vregenzerwaldes dem Herzog Leo- pold III. von Österreich zu Dornbirn Treue und Gehorsam geschwo- ren habend Doch sollte Hartmann IV. den glimmenden Zorn der Habsburger bald genug zu fühlen bekommen.
	        

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