— 7 — Unerwartet und mitten aus dem Leben gerufen ist nun auch der letzte jener Männer von uns geschieden, die bei der Gründung des Historischen Vereins sür das Fürstentum
Liechtenstein 1901 in den Vorstand desselben berufen wurden. Sie alle haben dem Historischen Vereine die Treue gehalten, bis der Tod sie rief: fürstl. Kabinettsrat Karl von In der Maur
f 1913, fürstl. Sani- tätsrat Dr. Albert Schädler
f 1922, Prälat Buchet
f 1927, Ober- lehrer Feger
f 1933 und nun auch
der jüngste von diesen: Egon Rheinberger. Rheinberger wurde
am 14. Jänner 1870 in Vaduz als Sohn des fürstl. Hauptmanns und Landestechnikers Peter Rheinberger und der Theres geb. Rheinberger geboren. Schon während der ersten Jahre seines Besuches der Volksschule in Vaduz zeigte er eine ausgesprochene Vorliebe und Geschick für das Zeichnen. Als
er 1881 an das Gymnasium nach FeldKirch Kam, trat seine Neigung zur Kunst immer mehr in die Erscheinung. Dies war denn auch der Grund, warum er nach Zurücklegung des Unter- gymnasiums 1886 an die Kunstgewerbeschule in München über- trat. Die großen Fortschritte an dieser Schule gestatteten ihm bald den Aufstieg in die Königlich-bayrische Kunstakademie, an der er durch
fast 8 Jahre eine wertvolle Ausbildung genosz. Sein Studium galt hauptsächlich der Bildhauerei. Als
er 1896 die Kunstakademie verlassen hatte, benutzte er das
Jahr 1897, um mit einem Freunde eine Studienreise nach Italien zu machen und damit seine Studien abzuschließen. Seiner Neigung
zur Kunst früherer Jahrhunderte bot dann besondere Nahrung seine Mitarbeit an der Restaurierung dreier Burgen in den
Iahren 1898 bis 1901, nämlich an der Feste