Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1936) (36)

— 46 — Tirol, zu beobachten. Damit sind andere liechtensteinische Bezie- hungen zur Fritzener Kultur (s. Gutenberg) bestätigt. Vom Walle stammt, aus <Ü entsprechender Lage, das eigen- artige Bruchstück mit doppelter, zierlicher Kerbleiste, Abb. 4, 14. Ebenso aus dem Walle, also aus zum Teil durch Aufschüttung entstandenen Fundschichten, rühren die mit Abb. 4, 15 und 16 wiedergegebenen Randstücke her. Ersteres stammt von einer Kleinen schwarzen, innen gelbgrauen Schüssel von rauhsandigem Aussehen, bei 4 mm Wandstärke (Profil 36, 270, S. 37). letzteres von einem gelblichen Topfe wohl aus der Zeit, als die heutige Wallkrone aufgeschüttet wurde (Profil 272). Bezüglich der Keramik der Hütte L müssen wir auf das im Jahrbuche 1935, S. 14 Gesagte verweisen. Da tritt uns Hallstatt- Kultur entgegen, wozu nur bemerkt sei, daß das eigenartige Randstück eines sauber geglätteten schwarzen Bechers, Abb. 5, 1935, Nr. 18, unter den Hallstättischen Funden von Ampaß, Tirol, im Ferdinandeum in Innsbruck verwahrt, ein zum Verwechseln ähnliches Gegenstück besitzt. Überblickt man die uns nun vom Borscht bekanntgewordene Keramik, so hebt sich aus seiner Frühzeit eine ziemlich einheitliche Gruppe von eigenartigem Gepräge ab. Ihre Wurzeln gehen in endsteinzeitliche Kulturen zurück, unter denen anscheinend di^ in Südostbayern und an den oberösterreichischen Seen auftretende Altheimer oder Mondseekultur den meisten Einfluß ausübte. Um die zeitlichen Grenzen der einzelnen Besiedlungs- abschnitte des Borscht jedoch genauer und bestimmter umreißen und ihre Geschichte schreiben zu Können, müssen erst noch umfang reiche Grabungen abgewartet werden. Wie vielfältig all die Niederschläge vergangener Zeiten, die in Wahrheit ein Archiv der Vorgeschichte Liechtensteins bilden, in dieser Wallsiedlung sind, haben wiederum die Ergebnisse der heurigen Grabungen bewiesen. Einen Schritt weiter in der Erkenntnis der Schicksale des Borscht brachte aber die gegen Abschluß der Grabung 1936 noch- mals aufgenommene Untersuchung des letztjährigen Wall- schnittes, der dabei, soweit eine dort stehende Tanne es zuließ, südwärts verbreitert wurde. Dort glückte es, gerade auf
	        

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