Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1936) (36)

— 39 — lagen zeigte sich ein wohlerhaltener, sauber gepflegt gewesener, fester Lehmfußboden mit einem ebenerdigen Herde als Über- bleibsel einer früheren Hütte. Mehr aber überraschte noch dieses Herdes gediegene und, da er den Begleitfunden nach mindestens frühbronzezeitlich ist, seine für jene Zeit schon hochentwickelte Bauweise. Der 
rechteckige, 9V cm breite 
und 110 ein lange Herd war 
aus 7 bis 10 ein dicken, sorgfältig aneinander gefügten Steinplatten errichtet und mit 
einer 2 bis 3 cm dicken, im Laufe langer Benützung ziegelhart gewordener Lößlehmschicht über- strichen worden. Die 
Abbildungen 10 und 11 zeigen den Unterbau des Herdes L in geöffnetem Zustande mit dem darunter befindlichen früheren Herde ?. 
Abb. 11 läfzt im Hintergründe auch die Treppenstufen der Eingangsseite erkennen. Der Block in der Mitte rührt von der als MeßpunKt belassenen 
Pfostengrube 3 von 1935, der Künf- tigen Grabungen weiterdienen Kann. An der Westseite des Herdes L machten sich auch noch Reste einer Steinfassung bemerkbar, und die an der Nordostecke ange- troffene Lücke scheint einen ehemals dort gestandenen Pfosten- sockel, vielleicht für einen HerdKranen, zu bekunden. An der Südseite der Feuerstätte lag eine schmale, trocken geschichtete Abschlußmauer, ob für den Herd oder als Wandunterlage be- stimmt, Kann nicht entschieden werden. Der südliche Hüttenteil war seinem einfachen Lößboden voll Küchenabfällen, Knochen und Scherben nach weniger beachtet. Da spielten Kinder und Hunde und was nicht mehr verwertbar war, blieb liegen oder flog vor die Türe! Daher dort die ausgiebigsten Fundstellen. Die Rückfront dieser Hütte lag allem Anscheine nach unter dem heutigen Walle, dort dürfte ein Hochkant gestellter Stein (siehe Wallschnitt 
S. 35) ihre Grenze andeuten. Ostwärts von diesem setzt sich aber ein Kleinpflaster fort, vor dem vermutlich ein Palisadenzaun die Siedlung schützte. Schicht?. Dem Herde L war ein älterer vorausgegangen, denn unter ihm Kam ein Kleinerer zum Vorschein, den wir mit ? bezeichnen. Die Hütte L/? hatte also eine anscheinend längere Lebensdauer.
	        

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