Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1935) (35)

— 9« — zogen und dabei umfängliche Siedlungsreste angeschnitten, sowie über den Bau der Wälle Untersuchungen eingeleitet, die dann im Herbst zu einem vorläufigen Abschluß gebracht werden Konnten. Die Grabungen sind wegen des dichten Waldbestandes Keineswegs so einfach wie in freiem Gelände und daher manchen' Hemmungen ausgesetzt. Das Ergebnis ist mit Kurzen Worten umrissen: Nachweis der Besiedlung des Platzes — soweit wir heute sehen — im Rahmen eines von der Jungsteinzeit bis zur römischen Land- nahme gespannten Zeitraumes, deren Einzelheiten naturgemäß erst durchgreifende, auf längere Jahre verteilte, ziel- und ihrer Verantwortung bewußte Grabungen aufzuklären vermögen. Wann die Besiedlung im Borscht seßhafte Formen annahm, Können wir noch nicht bestimmen. Sicher dürfen wir aber, schon der Raubtiergesahr jener Zeiten halber, ziemlich früh eine Sicherung durch Holzpalissaden und ähnliche vergänglichere Schutz- wehren voraussetzen, die bei fortschreitender Entwicklung der Waffen und durch Unruhezeiten bedingt, "von widerstands- fähigeren Wehrbauten abgelöst wurden. Wann" die heute noch vorhandenen Wälle mit Steinkern und Trockensüllmaterial erstellt wurden, Kann vorerst nur bis zu einem gewissen Grade gesagt werden. Sicher ist die eine Tatsache, daß sie eine jüngere Erscheinung im Bilde der Wallsiedlung und auf älteren Kultur- schichten fußend sind, die vielleicht zum Teil schon in früheisen- zeitlichem Abschnitte angelegt, nach der Mitte des 1. Jahrtausends vor Christi, wohl unter dem Druck der gallischen Wanderfluten, ihre letzte Form erhielten. Die Wallanlagen im Borscht gliedern sich in ein durch zwei Erdwälle nördlich und südlich gesichertes, talseits durch steil- abstürzende Felswände unangreifbares Vorwerk an der West- flanke der Hochkuppe, das zur Ausnahme der Herden usw. dienen mochte, und die eigentliche, durch ein enges inneres Tor erreichbare wallumschlossene Siedlung auf der südlichen Vor- und der eigentlichen Hochkuppe des Borscht (Plan 1). Die Lage der Zugänge ins Vorwerk oder den Zwinger im Burgensinne muß erst festgestellt werden, der jetzige im Südteil scheint ein neuzeitlicher Walldurchbruch zu sein.
	        

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