Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1935) (35)

— 134 — Auch Graubünden hat einige neue rätische Fundstellen zu verzeichnen, deren Kenntnis W. Burkart zu 
verdanken ist. Die bekannteste ist wohl Hohenrätien bei Thusis, wo, wie bei Kastels-Mels, schon von früher her verschiedenartige Funde bekannt waren .̂ Weiter oben im Albulatal birgt der natürlich geschützte Hügel Plattas bei TiefenKastel ebenfalls Spuren rä- tischer Anwesenheit. Im Vorderrheintal treten zu dem bisher bekannt gewesenen Grepault auch Iörgenberg oberhalb Ilanz und im untern bündnerischen Rheintal Lisibühl sPatnal) bei Untervaz. An allen diesen Orten sind bisher nur Sondierungen vorgenommen morden, die aber jedesmal genügend sichere Resul- tate ergeben haben, um sie als rätische Siedlungen anzusprechen. Auf Grepault bei 
Truns ist 1934 durch W. Burkart unter vorübergehender Assistenz des Berichterstatters neuerdings ge- graben worden. Von sekundärer 
Bedeutung ist die Feststellung, daß die frühmittelalterliche Mauer, die den ganzen Siedlungs- komplex umschließt, einmal in der Weise verstärkt 
worden ist, daß an die erste Mauer einfach eine zweite angelehnt, die Dicke der Mauer also auf diese einfache Weise vordoppelt wurde. Für die rätische Zeit sind bis jetzt im ganzen drei HUttengrundrisse festgestellt, dazu Kommen eine Anzahl von Pfostenlöchern, aus denen sich aber bis jetzt Keine Grundrisse herausarbeiten ließen. Die annähernd rechteckigen Hüttengrundrisse zeigten einen in Kleine Gräben gelegten Unterbau aus plattigen Steinen, auf denen Holzkonstruktionen aufgerichtet waren^. Von größter Wichtigkeit war eine Ausgrabung des Spät- sommers 1934 auf der Luzisteig, Gemeinde Maienfeld. Dort stellte W. Burkart eine grabhügelähnliche Erhöhung fest, in welcher er bei einer ersten Sondierung eine Kompakte Steinsetzung und sehr viel vorrömische Keramik mit Kalzinierten Knochen auffand. Der Schluß lag nahe, an einen eisenzeitlichen Grabhügel zu denken, trotzdem ein solcher im rätischen Gebiet äußerst unwahr- scheinlich ist. Die Grabung durch den Entdecker und den Bericht- ' Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich. XXVl. 1. 12 (1903). ' 24. Jahresbericht der Schweiz. Gesellschaft für Urgeschichte, 1932, 40 ff. 25. Jahresbericht der Schweiz. Gesellschaft für Urgeschichte. 1933. 79 ff. 26, Jahresbericht der Schweiz. Gesellschaft für Urgeschichte. 1934. 31,
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.