— 11 — Urkunde
vom 10. September 1360 eidlich,
daß sie ihm jährlich aus dem Zoll zu
Vaduz auf St. Martinstag, so lange er lebe, 25 Pfund Pfennige verabreichen werden, Sollte aber von Reichs wegen der
Zoll so schwach werden,
daß sie die 25 Pfund davon nicht geben Können, soll
er später, wenn der
Zoll besser werde, für
den Aussall Ersatz erhalten. Sie gelobten ferner, daß. wenn sie ihm den Zoll nicht ausrichten, er mit ihnen gleichen Teil haben solle an allem, was ihr
Vater hinterlassen, und daß sie ihn nie davon verschieben oder verstoßen werden. Die Urkunde, die sie ihm darüber
ausstellten, besiegelte ihr Oheim, Graf Ru- dolf IV. von Sargans, als ihr rechter Vogt, entweder weil sie damals noch nicht ganz oder doch
eben erst volljährig waren und möglicherweise noch Kein eigenes Siegel besaßen»". Bald darauf machte der genannte Graf
Rudolf IV. von Werdenberg-Sargans mit Kleinem Gefolge
einen Besuch beim Herzog Galeazzo Visconti in Mailand und ward daselbst sehr gastfreundlich empfangen. Die Absicht des Besuches war vermutlich, mit dem mächtigen Visconti in nähere Handels- oder andere Verbindungen zu treten. Auf der Rückreife wurde er in der Nähe von Plurs im Veltlin von Räubern überfallen und
ermordet (1361)". Galeazzo Visconti rächte den Mord, der auf seinem Gebiete stattgefunden hatte und warf zwölf der angesehensten Männer ins
Gefängnis, sie der Teilnahme am Mord beschuldigend. Und
als später die wahren Mörder entdeckt wurden,
erlitten diese die Todesstrafe. Graf
Rudolf IV. hinter- ließ als
Erben seines Gutes und Namens nur einen Sohn Johann, bekannter unter dem Namen Hans von Wer - denberg»-. Ursula von Vaz, von deren
Erbe sich ihr Gemahl Ru- dolf IV., soweit bekannt ist, ein einziges
Mal (1339) „Herr zu Vaz" genannt hat, überlebte ihren Gemahl und erschien in den nächsten Iahren mehrfach urkundlich mit ihrem einzigen Sohne Johann I. in Angelegenheiten ihrer Erbgüter. Zuletzt begegnet sie urkundlich am 5.
April 1367»». Mit dem Eintritt der Volljährigkeit der beiden Brüder Heinrichs I. und
Hartmanns IV. von Werdenberg-Sar- gans zu,Vaduz
verknüpften sich die Lebensschicksale derselbe».