Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1935) (35)

— 106 — Die aus graugelbem, ortsfremdem Feuerstein mit vielen Kleinen Schlägen mühsam zubereitete, leider abgebrochene 
Speer- spitze. Abb. 4, lk.. die 
schöne Pfeilspitze, Abb. 4, Mitte, aus hell- bräunlichem Feuerstein mit Dornansatz und durch Aufschlag abge- splitterter Spitze, auch die dritte, durch Anpassung ans Werkstück etwas Krumm geratene Pfeilspitze, Abb. 4, r., verraten, 
daß sie Keineswegs bloß Zierstücke, sondern als gefährliche Waffen in ernster Verwendung gestanden sind. Die Form der letzten tritt nach Th. Ischeri Pfahlbauten des Bielersees. S. 55, Abb. 29,5, im Pfahlbau Moosseedorf auf. Der 
Borscht weist sich also neben Seoergall als zweite stein- zeitliche Höhensiedlung im Alpenrheintal aus und 
reiht sich damit in die Kette jener Nachweise, die ^- wie z.B. Heuer Sissach (Baselland) — den gleichzeitigen Bestand von Wasser- und Land- siedlungen zur Psahlbauzeit dartun. Sicher werden im Gebiete des 
Schellenberges sich noch weitere steinzeitliche Siedlungsplätze dem Borscht zur Seite stellen. Ob ein paar in den genannten Schichten angetroffene Kleine FutzKnochen wirklich Kinderspielzeuge, wie die von Jng. Conrad. Samaden. der Tagung der 
Schweizerischen Gesellschaft für Ur- geschichte vorgelegten, waren, muß natürlich dahingestellt bleiben, doch ihr Austreten soll nicht unerwähnt sein. Zwischen dem Horizonte L und v liegt eine Kräftige 
Brand- schicht auf einer Steinbsetze, bedeckt mit einer Lage verbrannter Steine, die von einem Hüttenboden des Horizontes herrühren dürften. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, scheinen da zweierlei Siedlungsschichten vorzuliegen. Die markantesten der aus der untern Brandschicht v stam- menden Scherben sind die beiden Randstücke, Abb. 
5, 1 und 2, gelbgrauer Gefäße mit ausbiegendem Randvrosile, bei denen die Zierleiste noch nahe an dem mehr oder weniger gekerbten, oder, wie das zweite zeigt, stärkere Fingereindrücke aufweisenden Rande sitzt. Die 
Kerbleiste ist, wie das dabei besonders deutlich wird, nachträglich beim Formen an den Tops gefügt worden. Derartige 
Irdenware ist nach Jscher im Pfahlbau Vinelz (Abb. 76, 2. 
S. 87) und nach Keller-Tarnuzzer auf 
der Insel
	        

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