Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1935) (35)

— 102 — dagegen von der Südkurve bis zum innern Tor und an die Felswand schließend besteht sie aus Trocken-FüllmauerwerK mit innen vorgelegter Berme aus Schuttsteinen (Plan 3). Kräftige Quaderblöcke anstehenden Kalkgesteines, leider meist abgebaut, flankierten beiderseits eine breite Steinfüllung. Die Sohle des Steinwalles hat eine durchschnittliche Breite von 2,8V in. Ob nun tatsächlich, wie es an einer Stelle (Abb. 1), die einem Pfosten- schlitz von 35—40 em Durchmesser entspräche, Holzpsosten das ganze Trockenmauerwerk abbanden, ist vorerst nicht endgültig zu entscheiden, da die Untersuchungen des Tannenbestandes halber nicht in bestimmten Abständen einsetzen Konnten und manche Quaderstrecke eben zerstört war. Den Kern einer solchen Trockenmauer zeigt uns Abb. 2 von der innern Südspitze. Vom innern Tore bis über die Herde II und I hinweg zeigte sich auch hier eine unter den Steinwall ziehende ältere Kulturschicht. Vom inneren Tore selbst waren nur noch dürstige Anhalts- punkte, die Endflanke des südseitigen Wallteiles, einige Treppen- steine und Spuren der bergseitigen Flucht vorhanden. Der Zugang war sehr schmal, rund 1,60 m breit gehalten. Aus welchem Grunde nun ostwärts des dort etwas steileren z. T. felsigen Gehänges oder anderer Ursachen halber eine ganz andere Bauart der Umwallung als aus der Süd- und Südwest- seite gewählt wurde, oder ob zeitlich getrennte Erscheinungen vorliegen, vermag vielleicht eine spätere Grabung zu enträtseln. Die Technik des Trocken-FüllmauerwerKes hat in Rätien, dazu in nicht allzu weiter räumlicher Entfernung, wie W. Bur- Karts und Keller-Tarnuzzers Forschungen auf Burg Lichtenstein bei Haldenstein-Chur im Oktober d. I. zeigten, weit ältere Vor- bilder. '5' Wie in anderen Wallsiedlungen, z.B. der vom Buxgerrain in Sissach, Baselland, liegen auch im Borscht die Wirtschafts- oder Wohnbauten hart am Walle; Bauten von 3—4 m Breite und etwa doppelter Länge, soweit wir bis jetzt sahen. Diese schon aus Verteidigungsgründen zweckmäßige Anordnung wurde im Borscht in den verschiedenen Zeitabschnitten seiner Besiedlung immer wieder beibehalten.
	        

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