Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1934) (34)

— 43 — Die Mundarten im Fürstentum Liechtenstein zeigen hin- sichtlieh der Lautentwicklung eine überaus große Mannigfal- tigkeit, die besonders mit Rücksicht auf das verhältnismäßig kleine Gebiet recht auffallend ist. Die Siedlungen befinden sich hauptsächlich im Talboden oder am Fuße des Schellenberges; nur die beiden Orte Planken und Triesenberg sind eigentliche Höhensiedlungen. Beide sind durch gute Straßen mit den Talgemeinden verbunden. Als natürliches Verkehrshindernis, das auf die Entwicklung der Mundart möglicherweise hätte Einfluß nehmen .können, käme allenfalls das ausgedehnte Ried nördlich von Schaan in Betracht, doch ist seit langem eine Verbindung mit den Orten am Schellenberge durch eine bequeme Fahrstraße hergestellt. Es ist bekannt, daß dieses ganze Gebiet ehemals von einer romanisch sprechenden Bevölkerung bewohnt war. Die heutigen Mundarten sind indessen ausschließlich alemannisch, und zwar südalemannisch. Sie stellen sich mit der Aussprache kehalt, kchind, kchn^cht1 usw. für „kalt, Kind, Knecht" usf. zur Untergruppe des östlichen Mittelalemannischen. Die Mundart von Triesenberg ist jedoch walserisch. So bestehen hinsichtlich der Eingliederung in die alemannischen Mundarten in Liech- tenstein die gleichen Verhältnisse wie im Nachbarlande Vor- arlberg, wo in mittelalemannisches Dialektgebiet ebenfalls walserische Inseln eingesprengt sind. Links des Rheines be- das westliche Mittelalemannisch. Die Germanisierung des Landes erfolgte von Norden her durch das vorarlbergische Rheintal, das seit uralter Zeit eine 1 & ist offenes o, das zwischen a und o liegt; e. ist mittel- offenes, ä überoffenes e. Die Länge des Vokales wird durch Doppelschreibung bezeichnet. 4 * 
ginnt jedoch mit der Aussprache
	        

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