Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1934) (34)

- 36 - stein gehörigen Teiles prähistorische Funde in ziemlicher Menge angetroffen worden sind1. Es handelt sich dabei freilich mei- stens um Einzelfunde, die sich vor allem auf die Moorzone im Norden des Schellenberges und das Gebiet um Mauren und Eschen verteilen. Eine Ausnahme machen die Fundstücke von Gamprin, von denen überliefert ist, daß sie am Fuße einer überhängenden Felswand herausgekommen sind. Ob es sich dabei um Grabfunde dreht, wie S. v. Jenny anzunehmen geneigt war, oder um Siedelungsfunde, was mir wahrscheinlicher vor- kommt, muß man vorderhand dahingestellt sein lassen. Auf alle Fälle lag diese Fundstelle schon wesentlich über dem Rhein- talniveau und gehört bereits zur eigentlichen Zone der Schellen- bergbesiedelung. Sonst war bis vor kurzem vom Schellenberg nur noch ein Keramikbruchstück bekannt, das aus dem Schutte der Ruine Altschellenberg stammt und jener Nachhallstatt- ware angehört, die für die unmittelbar vorrömischen Ring- wallsiedlungen des rätischen Gebietes charakteristisch ist. Dieses Fundstück verlockte mich im Jahre 1913, in dem ich eine archäologische Bereisung des vorarlbergischen Rheintales und Liechtensteins vornahm, den Sehellenberg abzustreifen, in der Hoffnung, prähistorische Wallburgen zu finden. Ich hatte damals keinen Erfolg, da ich bei der geringen mir zur Ver- fügung stehenden Zeit nur einige wenige Punkte besuchen konnte und im übrigen mein Hauptaugenmerk auf den mittel- alterlichen Hausberg von Mauren lenkte, den ich nachher in diesem Jahrbuche, Band XIV, gewürdigt habe. In den letzten Jahren sind aber, vornehmlich durch die höchst anerkennenswerte Aufmerksamkeit des Waldaufsehers Rudolf Hasler in Gamprin, in der Osthälfte des Schellenberges mehrere vorgeschichtliche Siedelungsplätze bekannt geworden. Ihrer Besichtigung war der eingangs erwähnte Ausflug in erster Linie gewidmet. Wir stiegen zuerst den Lutzengütlikopf (1 des 1 Vgl. vor allem Dr. A. Schädler: „Prähistorische und römische Funde in Liechtenstein". Jahrbuch des Historischen Vereins für da* Fürstentum Liechten- stein IX, 1909. — Ich habe längst ein vollständiges Verzeichnis der prähistorischen Kunde Liechtensteins eamt der Literatur angelegt und hoffe, in absehbarer Zeit die prähistorische Topographie von Liechtenstein veröffentlichen zu können.
	        

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