Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1933) (33)

.15 randseen und weniger häufig auch den andern Pfahlbauten der Schweiz. Ischer', der diese Nadeln ausdrücklich als Vorbilder der Bronzezeitnadeln bezeichnet, erwähnt solche aus den Pfahl- bauten von Gerolfingen, Vinelz, St. Blaise und Corcelettes' und das Nüsse Lanwnsl Vauclois. ^nticiuit«8 lacustreL bildet eben- solche Nadeln auf Tafel IV aus Chevroux ab'. Demnach müssen ^ 
sie, soweit es die Pfahlbauten anbetrifft, z. Teil als jungstein- zeitlich bezeichnet werden, und zwar Kommt in erster Linie das Ende der Jungsteinzeit in Frage (Vinelz). Wie weit diese Datie rung aber für unser Fundgebiet zutrifft, ist eine weitere Frage: denn die genau gleiche Nadel, nur mit bedeutend größerem Oehr, wurde auch in der spätbronzezeitlichen Landsiedlung auf dem Ebersberg bei Berg a. I., Kanton Zürich, gefunden,̂ und auch die bereits erwähnten Nadeln von Chevroux Könnten sehr wohl aus dem dortigen spätbronzezeitlichen Pfahlbau und nicht aus den neolithischen Siedlungen stammen. Bekanntlich war das Alpen- gebiet namentlich in der späten Bronzezeit sehr lebhaft begangen und wohl auch besiedelt, während z. B. das nahe Graubünden steinzeitliche Artefakte nur aus dem Gebiet des Rheintals bis hinauf nach Rotenbrunnen ergeben hat, also Keine Spur einer Besiedlung der bündnerischen Alpentäler während des Neoli- thikums. Ein angeblicher Feuersteinpfeilspitzen-Fund aus dem Engadin (St. Moritz) muß endgültig aus der Diskussion aus- scheiden'. Andererseits allerdings hat das Fürstentum Liechtenstein schon wiederholt neolithische Funde erbracht, so Gutenberg', und dann zwei noch nicht publizierte Steinäxte aus der Gemeinde Schaan. Die Datierungsmöglichkeit 
bewegt sich demnach in einer Spanne von der späten Jungsteinzeit bis zur späten Bronzezeit, wobei mir aber Bronzezeit das weitaus wahrscheinlichere scheint. - Zscher Th.. Die Pfahlbauten des Bielersees, 
Viel. 1928. S, 42 ' Zscher Th., a.a.O.. Abb. II. ^ Uusee Lsvtonsl Vsuciois. ^ntiquite» Iscustres, Îsussnne 1896, ' Mitt. 
Ant. Ges. Zürich. 
VII, 4. Taf. II, Fig. II. " Tarnuzzer Chr.. Anz. für Schweiz. 
Altertumstunde. 1922. S. 8. ss. >' 14. Zahresber. 
Schweiz. Ges. für 
Urgeschichte. 1922. S. 38: 18, Zahresber Schweiz. Ges. für 
Urgeschichte. 1926. S. 48. - Hild A., Zahrb. 
d. 5ist. Ver. f. d. Fürst. 
Liechtenstein. 1932. S. 17ff>: 24. Zahresber. 
Schweiz. Ees. für 
Urgeschichte. 1932. S. 1»9.
	        

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