Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1932) (32)

- Z5 - Den 12ten speisete er noch 
bey Herrn Landvogten zu V a d u z, Herrn Grilliothzu Mittag und verreiste gegen 4 Uhren under Begleitung ersagten Herren Grillioth und eines geistlichen Hrn. Cavlanen Namens a B « rth den nächsten Weeg dem Rhein zu; ohngefärd eine Stund ob Vaduz mußten dise Herren durch den so geheißenen Baltzner Müllybach reichen. Da ist Iunlcher Landvogt den guten Durchfurch ab, dem Mülibach nach hinauf bis an das aller tiefste Orth ohngeachtet alles Abwehrens, Zu- rufens und Ermahnens ersagter seiner zwey Herren Begleitheren in den Bach eingesetzt und umb seiner Meinung nach nit ernaßen (durchnäßt werden) zu dürfen, die Flleß aus den Stigbüglen ge- zogen, sich selbst aus dem Sattel gehebt, hinden auf den Sattel- baum gesetzt vnd von dem Schwimen und Arbeithen des Pferds vnd Gewalt des Wassers erhoben, hinden über das Pferd hinaus under starkhem Rufen, es hab geselt, helf wer helfen Kan, Jesus, Maria und Joseph seye mir gnädig under Absolvirung des gegen- wärtigen Priesters vnd Zusehen des Hrn. Landvogts von Vaduz in das Wasser gefallen, vnd wie eine Wunde an seinem linkhen Schlaf augenscheinlich gewiesen, von dem schwimmenden Pserdt getroffen, wo nit gahr todt, wenigstens thum (betäubt) geschlagen, aus den Nucken gefallen vnd im Wasser todt geblieben. Sein Be- dienter oben gesagter Berupuier, da er seinen Herrn in solchen Nöthen sahe, sprang vom Pferdt bis mitten Leib in's Waßer vnd hätte ohnsehlbar das gleiche Unglückh gehabt, wenn nicht Herr Landvogt selben bey dem Rockh ergriffen vnd zuruckh- gehalten hätte. Herr Landvogt von Vaduz befahle alsogleich dem Bedienten, sein Bagage abzubinden vnd nnchdeme 
das Pferdt ohne sondere Mühe wieder nach demjenigen Bord geschwummen, wo es ein- setzen müßen, hat Herr Landvogt denselben nacher Sargans dise betrübte Nachricht zu berichten 
mit disen zwey Pferdten, so aus dem 
fürstlich Pfäferser MarKhstall (Marstall) waren, abge- schickht, vnd unterdessen alle Anstalten vorgekert, oder den IunKher Landvogt noch lebendig oder den entseelten Leichtnam zu finden. Deßwegen wurde in Eil ein Arth Flotz (Floß) von Bret- tern zusammen geschlagen, und mit 14 Schuh langen Stangen aller Orthen gesucht, bis entlichen Abends gegen 7 Uhr der ent-
	        

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