Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1932) (32)

— 19 — Der Mündungssaum ist wenig betont, die Form, soweit hier beurteilbar, mehr bauchig, Halskehle oder Schulter mit aufgesetz- tem Leistenband mit Fingertuvsen oder direkt mit solchen ver- ziert. Das interessanteste Stück bildet das mit fünf durch Finger- eindrücke modellierten, z. T. sich Kreuzenden Leistenstäben gitter- förmig verzierte, Abb. 4,2, welches vielleicht zum Randstücke 4,1 und damit zu einem Gesäße von 27 cm Randdurchmesser gehört. (Profil s. Abb. 11.) Die Zeitstellung dieser primitiven Freihandware, der am näch- sten Funde von einem endsteinzeitlichen Lagerplatze „Nellen- bürgle" bei Koblach, Vorarlberg (im Landesmuseum Bregenz), stehen, ist ob des spärlichen Materials und der viel zu allgemei- nen Zierweise schwer zu bestimmen. Vielleicht haben wir auch mit dem Umstände zu rechnen, Erzeugnisse einer ärmlichen, vom Verkehre etwas abseitigen Siedlergruppe vor uns zu haben, die ihre Geschirre noch nach alter Weise bereitete. Solange nicht zu- sammenhängendere Funde, z.B. aus Gräbern, vorliegen, wird mit der Einreihung noch zurückgehalten werden müssen. Am ehe- sten dürfte für diese Tonware das Uebergangsstadium von der Stein- zur Bronzezeit, eher noch deren älterer Abschnitt in Frage Kommen. Zeitlich besser faßbar find die der höher gelegenen Schichten, 199—79 ein tief unter Rasen, enthobenen Gesäßreste wie Abb. 5:1, 2, 4, 5; Abb. 4i 3, 5, z. T. Abb. 6: 3, 6,12,18, 20, deren Fund- umstände bekannt sind. Insbesondere die von einem bauchigen Vorratsgesäß von rd. 46 em Durchm. stammenden Bruchstücke mit Lappenhenkeln, Abb. 5,1 und 2 haben mit den von Adr. Egger in Bd. XV 1916/17 der Mitteilg. d. öst. CentralKommission Abb. 144, S. 134, veröffentlichten Funden von Plab ach bei Brixen (Alttirol) unverkennbare AehnlichKeit. Nach Menghin- Egger (dt. S. 139) gehören die Plcibacher Funde der vollen (mitt- leren) Bronzezeit an, somit auch diese Art der Gütenberger Funde 1932. In den bronzezeitlichen Rahmen fügen sich gut die Randstücke von Schüsseln, Abb. 5,4, Urnen mit Zickzacklinien Abb. 6,6 (in Montlingen ähnlich vertreten), das leider nicht ganz gebliebene
	        

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