— 11 - Franz. Besonders auffällig war die wehmütige Aeußerung an die Umgebung,
daß seine arme Kleine Eleonore,
das jüngste Töchterchen, wohl bald
Keinen Pappa mehr haben werde. Und
es sollte werden. Ohne eigentlich Krank gewesen zu sein, starb er in
der Frühe des 25. Oktober, nachdem er seiner Frau Gemahlin nur einmal in der
Nacht gesagt hatte, daß ihm nicht recht
wohl sei. Umso erschütterter vernahmen alle die Kunde von seinem frühen unerwarteten Tode. Drei
Tage später fand im Schloß Waldstein die
Einsegnung statt. Eine Vertretung unseres Landes, die Spitzen
der steiermärkischen Behörden, ein großer Kreis von Adeligen und Freunden des Verblichenen, Schuljugend, eine Menge Vereine
und sämtliche Familienmit- glieder nahmen daran
teil. Professor F. Kraus, ein Freund des Hohen Verblichenen,
gibt so recht die wehmütige Stimmung wieder, wenn
er schreibt: „Ganz eigens war auch der Abschied des Verblichenen von seinem irdischen Heim. Durch den Schloßhos, welchen alle Zauber der Vergangenheit umwoben, trugen sie ihn
im stum- men Leid, die
treuen Förster und Jäger. Kalt bließ der Wind von den verschneiten Bergen
nieder, sachte begann es zu regnen, als ob der Himmel selbst mittrauern wollte, während das Glöcklein des Schloßturmes
laut seine Klage durch das Tal und über die Berge hinaus rief,
und stumm gebeugt, aber nicht gebrochen,
folgte sie dem Sarge, umgeben von den 4 blühenden Kindern,
die edelste Fürstin selbst, das Bild einer starken christlichen Frau. „Rolle nur fort,
du irdischer Anteil unseres Glückes, mit den sterblichen
Ueberresten", so mag es ihr durch den Sinn
gezogen sein, „der bessere Teil, sein Geist, seine Seele bleibt uns für immer". Alle,
die Prinz Alfred gekannt haben, fühlen das Gleiche.