Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

- 46 - oerg und W e r o e n b e r g - S a r g a n s , welch letzterem das Gebiet südlich vom Schollberg nnd die Herrschast Vaduz zufielen^). InOb errätien war die Grafschaft in eine Reihe von Gerichten auseinander gegangen, deren eines die Herrschaft Freudenberg bildete, welche einem Graubündner Edel- geschlecht, den W i l d e n b e r g e r n, zufiel. Diese hatten im Namen des Kaisers die „Höhere Gerichtsbarkeit", also das Blutgericht über die Leute oberhalb der Saar. Das Gericht über Ehre, Erbe und liegendes Gut der Klosterleute zu beiden Seiten des Rheins übte zu Ragaz im Namen des Abtes, der ja als geistliche Person Kein Bluturteil hatte aussprechen dürfen, der Freiherr Heinrich von Sax, der zugleich Schir m - oder 
Kastvogt des Klosters war und ihm somit der militärische Schutz der Abtei und deren Gebiet zu- stand. Kaiser Friedrich I., Barbarossa, der Hohen- staufe, hatte (1161) die Bestimmung getroffen, daß dieSchirm - vogtei über das Kloster nur dem Könige zustehe und von ihm weder veräußert, noch verpfändet werden dürfe^). Gleich- wohl übertrug im Jahre 1208 Kaiser Otto IV. die Schirm- vogtei dem genannten Heinrich von Sax um die Summe von 300 MarK^). Herrschaftsbezirk des Klosters umfaßte da- mals die jetzigen Gemeinden Ragaz, Pfäfers mit Vättis und das rechtsrheinische Malans, sowie die Kirche von Eschen in Liech- tenstein. Von da an betrachteten die Freiherrn von Sax diese Schirmvogtei als ein Recht, über das sie nach Belieben verfügen Können. Auch ließ 
er sich zu schweren Ungerechtigkeiten gegen das Kloster verleiten'^). Im Jahre 1253 teilten die Brüder Albrecht und Ulrich von Sax die Schirmvogtei über Pfä- fers, Valens, Vättis und Untervaz^). Bei diesem Teilungs- vertrag waren neben einer Reihe von Edeln aus der Umgebung, von Wildenberg, von (Werdenberg-)Sargans, von Berschis, Wallenstadt, Grabs, Fontnas und andern ein R. von Gamprin und ein Kuno von 
Richenstein als Zeugen tätig, die beide aus dem Liechtensteinischen stammten und von denen der letztere, wie Prälat Büchel mit guten Gründen vermutete, in 
Triesen ansäßig war ^).
	        

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