- 41 — Die genannten Zinsgüter fielen fast alle in Kürzerer oder längerer Zeit dem Kloster zu, welches dieselben wiederum als Lehen auslieh. Der Zins wurde meistens in Geld entrichtet; doch
finden sich auch für das Kloster Pfäfers urkundliche Anga- ben, wonach als Zins Fische, Hühner, Schweine, Schafe, Ochsen, Wachs, leinene und wollene Tücher, Hirschhäute, dann Eisen, Mühlsteine und Pflugscharen festgesetzt wurde. Mit diesen Zinsgütern waren meistens auch Frondien st e verbunden, welche jeder Zinspslichtige dem Kloster mit Pflügen, Mähen, Garbenschneiden und Einführen leisten mußte. Das Kloster Konnte solche Rechte auf Zinsgüter verkaufen und die Zinspflichtigen mit ihren Zinsen an die Käufer weisen. Mit der Aufzählung und historischen Auswertung dieser Schenkungen sind wir aber den Kirchlich-politischen Zeitereig- nissen etwas vorausgeeilt. Um die Wende
des 9. zum 10. Jahrhundert begann für die Abtei Pfäfers der schwere Kampf um i h re Unabhän- gigkeit. Wohl hatte nach den Kämpfen des Klosters mit dem Grafen Noderich König Ludwig der Fromme dem Stifte des hl. Pirmin zu Pfäfers den Besitz und die Unab- hängigkeit bestätigt, es anfs neue unter seinen Königs- schutz gestellt und ihm freie Abtwahl zugestanden^). Al- lein diese Zuficherungen
erwiesen sich in der Folge, wie schon bemerkt, als unzulänglich. Denn Bischof Salomon III. von Konstanz (899—919), der noch im gleichen Jahre seiner Erhe- bung von König Arnulf als A b t von St. Gallen einge- setzt worden war, wünschte auch das „A b t e i l e i n" Psäsers, wie es in der Urkunde genannt wird, zu erhalten, und König Ludwig IV., zubenannt „das Kind",
beeilte sich, ihm aus die Fürsprache der Bischöfe Adalpero von Augsburg und Walto von
Freising hin das Kloster Psäsers „mit Kirche und Zehnten und allem Zubehör (also auch der Kirche von Eschen) zu sreiem Eigentum zu übertragen^'). An demselben Tage schenkte Bischof Salomon „die Abtei Pfäfers" (in