Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

— 37 — Kungen erfuhr. Das Gleiche gilt in etwas späterer Zeit bezüg- lich des Besitzes der gräflichen Familien von Montsort und Werdenberg mit ihren verschiedenen Zweigsamilien. Es lag daher nahe, daß die Abtei des hl. 
Pirmin sich zu- nächst im Taminatal und r h ei n a u f w ä r t s, sowie im Sarganser lande und imLiechtensteinischen größe- ren und Kleineren Grundbesitz erwarb"). Gerade diese LiechtensteinerBesitzungen von Psäsers sollen im Folgenden besonders hervorgehoben werden. Wir müssen dabei aber in der Geschichte des Mittelalters ziemlich weit zurückgreifen. Das Reichsurbar Kaiser Lud- wig des Frommen aus dem Jahre 831--), in welchem die im rä- tischen Gebiete liegenden Besitzungen des deutschen Königs und des Königlichen Klosters Psäsers ausgezeichnet wurden, wird sür letzteres als Besitztum erwähnt: „In Lseam 6ee1s8iam eurn äseimis st ck'nuäiuin mansuuin", also d i e Ki r ch e in Eschen mit dem Zehnten undeinem halben Hofe^). Die Entrichtung des Zehnten an die Eschner Kirche beweist, daß dieselbe die Pfarrkirche war, und da Eschen auch zur Gerichtsstätte der Herrschaft Schellenberg erwählt wurde, dürfte der Gedanke nahe liegen, daß die Pfarrkirche von Eschen zugleich auch die Haupt Kirche der Herrschaft Schel- lenberg war"). Einmal in den Besitz der Abtei Pfäfers über- gegangen, teilte die Kirche mit ihrer Zugehörde die oft genug tra- gischen Schicksale ihrer Herrin. Zuweilen ging sie, besonders in Kriegswirren, der Abtei zeitweise verloren, daß selbst die Erin- nerung daran im Kloster entschwand und die Meinung aufkam, daß sie durch Vergabung eines Herrn von Schellenberg an dasselbe gekommen sei. So oft sie auch zeitweise dem Stifte ent- fremdet wurde, immer Kehrte sie wieder zu ihrer ehemaligen Besitzerin zurück^. Dieses Eschen ward vermöge seiner sonnigen und frucht- baren Lage früh angebaut. Es bildeten sich hier einzelne vortreff- liche Höfe, deren einer in den Händen der Grafen von Werden- b e r g - S a r g a n s - V a d u z">), ein anderer im Besitze der Abtei St. Gallen lag. Dieser letztere soll vom Kloster Schän-
	        

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