Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

- 24 - Politische Umtriebe des alamcmnischen Herzogs Teutbcild oder Dietpold sollen den heiligen Pirmin wenige Jahre später veranlaßt haben, sich nach Süden zu wenden, wo er auf sonniger Bergeshöhe oberhalb des Kurorts Ragaz, aus dem jetzt nach ihm benannten Pirminsoerg eine neue Klösterliche Stiftung ins Leben gerufen hat. In diesem Falle würde die Gründung von Pfäfers erst nach derjenigen von Reichenau erfolgt sein- andere Autoren 
fetzen sie der Stiftung von Reichenau vor. Sicherlich darf man annehmen, daß 
derBischof von Ch u r den hl. Pirmin in diesem Vorhaben wirksam unterstützte. Die Ordensniederlassungen waren gerade damals, um die Mitte des 8. Jahrhunderts, von höchster Kultureller Be- deutung. Sie bildeten Mittelpunkte des religiösen Lebens und Strebens, treffliche Stützpunkte des Christentums in zum Teil noch heidnischen Gegenden, Stätten hochherziger Wohltätigkeit, der Bildung und Kultur. Uroarisierung bisher unbebauter Ge- biete, wilder Gegenden, die sich so viele Klösterliche Niederlas- sungen zu einem hochbedeutsamen Daseinszwecke erwählten, ist auch ein großes Verdienst von Pfäfers geworden, auf welches somit die Worle des Dichtermönches Ratpert von St. Gallen An- wendung finden Können, der zum Lobe des hl. Gallus fang-. „Hier, wo die Geister der Nacht zum Schrecken der Menschen einst Schallt nun der Brüder Gesang dankend im freudigen Chor, swohnten, Wo das wilde Getier im Dickicht des Waldes einst hauste, Wohnen die Gläubigen nun, fröhlich besingend sein Lob. Vater, du kamst Hieher und brachtest die Schätze des Friedens; Was uns einst Schaden getan, alles hast du verscheucht." So wurden die Mönche von selbst die Träger des nationalökonomischen Fortschrittes, die Pio- niereder Wissenschaft, Kunst und Technik zu- gleich-). Anfänglich waren wohl die meisten Mönche in Pfäfers Laienbrüder und beschäftigten sich neben den religiösen Uebungen mit Handarbeit, besonders mit Ackerbau und weiterer Kultivierung des Bodens. Bald aber werden, speziell unter dem Einfluß des hl. Pirmin, die Priester zahlreicher geworden
	        

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