Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

- 2l — torium in Graz behandeln zu lassen, Konnte nicht mehr ausge- führt werden. Als ihm der Arzt, um seine Schmerzen zu lindern, eine Injektion machen wollte, lehnte er dies energisch ab; denn er wollte bis zu seinem letzten Augenblicke bei Klarem Bewußt- sein aus seinem Posten ausharren. Bis zum Vortage seines Hinfcheidens empfing er täglich die hl. Kommunion. Die letzten Tage feines Lebens waren ein beständiges Ringen zwischen Leben und Tod, ein Kampf, den er bis zum letzten Atemzuge bei vollem Bewußtsein durchzukosten hatte. Rührend war es, wie die 88jährige Mutter, Frau Fürstin Henriette, auf ihren Stock gestützt, immer wieder an das Sterbe- lager ihres Sohnes Kam, dem Todkranken ein Kreuzlein aus die Stirne zeichnete und dafür den priesterlichen Segen von dem Kranken empfing. Beim letzten solchen Vorgange Konnte ?. Il- defons seine Hand nicht mehr erheben. Als die Frau Fürstin sich neben dem Sterbebette niederließ, bat sie ?. Ildefons durch einen Wink fortzugehen. Er fühlte, daß seine letzte Stunde ge- kommen war, und er wollte seiner Mutter das Herbste ersparen. Auch die zarie Liebe seiner Geschwister fand in diesen Tagen und Stunden ergreisenden Ausdruck. Bezeichnend hiesür ist ein Wort des Sterbenden, mit dem er sagte: „Karl war für mich wie eine barmherzige 
Schwester". — Dienstag, den 14. April, vormittags ^10 Uhr, gab er seine Seele dem Schöpfer zurück. Am 18. April wurden seine sterblichen Ueberreste auf dem Vysehrader Friedhof zur letzten Ruhe gebettet, während die von Weiland Seiner Durchlaucht Fürst Johann II. über Bitte des nun Heimgegangenen gestiftete St. Iosephs-GlocKe das Grab- lied fang. — Der Durchlauchtigste Prinz ?. Ildefons war zu der Zeit, als Seine Durchlaucht Prinz Karl in Vaduz die Regierungs-
	        

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