Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

— !25 — Mengen vorhanden. Im Bergbau wurde noch mit sehr primitiven technischen Mitteln gearbeitet. Der große Wert der Edelmetalle wirkte sich in den Warenpreisen aus und in den Löhnen. Im 14. Jahrhundert Konnte mit 150 Gramm Gold oder 1>^ Kilo Silber, also mit etwa 450 schw. Franken jährlich, der Lebens- unterhalt bestritten werden; so viel betrug das Mindesteinkom- men eines Geistlichen. Die Entlohnung eines Landsknechtes im 15. Jahrhundert betrug jährlich 48 Goldgulden ^ 170 Gramm Gold, also etwa 500 schw. Franken. Die KciusKraft des Geldes war gegenüber heute 5 bis 6 mal größer. Ein Fünfmarkstück hat ein Gewicht von 25 Gramm und wenn wir annehmen, daß in Deutschland das Mindesteinkommen 5 Mark im Tag beträgt, so ergibt das im Jahr die Summe von 1825 Mark und ein Silbergewicht von 
25 X 365 ^ 9,125 Kilo gegenüber 1^ Kilo im 15, Jahrhundert. Auch im Mittelalter wird, wie heute, Not und Geldsorge wohl bei den meisten Menschen nur allzuoft ein unangenehmer Gast gewesen sein. Im Schellenberger Funde ist auch nicht eine Münze enthalten, die aus einer Münzstätte im Gebiete des heutigen Vorarlberg oder Liechtenstein stammt. Von den Herren, die im 15. Jahrhun- dert die Rheintalgegenden im Besitz hatten, waren nämlich nur die Grafen von Montsort münzberechtigt. Sie übten auch tat- sächlich im 13. Jahrhundert das Münzrecht aus. Es sind ander- weitig einige BraKteaten aus dieser Zeit vorhanden, die unzwei- felhaft Mvntforter Gepräge sind, weil sie die Montsorter Kirchen- fahne zeigen. Im Jahre 1343 verlegten die Grafen von Mont- sort die Münze nach Langenargen und ließen sie bis zum 16. Jahrhundert ruhen. Der Montsorter Gegenstempel aus den im Schellenberger Funde vorhandenen Prager Groschen dürfte demnach in Langenargen eingeschlagen worden sein. Wenn auch in diesem Funde die fremden Geldsorten weit überwiegen und sich Keine auf dem Boden des heutigen Liechten- stein und Vorarlberg geprägte Münzen darunter befinden, so Können wir doch von einem Heimatfunde sprechen, weil unsere
	        

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