Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

— 124 — (auch Groschen, Plavvards und Tournosen genannt) geprägt. Von Auswärts waren hauptsächlich rheinische Goldgulden im Kurs. An einigen Beispielen will ich nun versuchen, den Wert von Waren und Objekten im Verhältnis zum Geld in der damaligen Zeit festzustellen. Im Jahre 1405 wurde in Efchen in Liechtenstein ein Haus. Acker, Wiesen und Wald um 55 Pfund Pfennige verkauft. 1 Pfund Pfennige find 240 
Stück X 55 ^ 13200 Pfennigs. Der Pfennig enthielt 0.228 Gramm Feinfilber, ergibt 3 Kilo Silber oder 300 Gramm Gold ^- etwa 900 schw. Franken. Im Jahre 1412 wurden beide Burgen Schellenberg um 3846 Goldgulden verkauft. Der Goldgulden wog 3,5 Gramm. Der Verkaufserlös betrug demnach rund 13,5 Kilo Gold. 3846 Goldgulden entsprechen einem Werte von etwa 10 Franken per 
Goldgulden — 38460 schw. Franken Verkaufspreis. Im Jahre 1490 wird in Ruggell ein Haus, Hofstatt und Stadel um 11 Pfund Pfennige ^ 2640 Pfennige ^ 610 Gramm Silber verkauft. 610 Gramm Silber entsprachen etwa 61 Gramm Gold — etwa 180 Franken. Das Schloß Vaduz wurde im Jahre 1404 an Wolfart, Ulrich und Düring von Brandis um 4000 Gold- gulden d. f. rund 40,000 schw. Franken abgetreten. (Weizenegger Band 2, Seite 31). Die Spitalmühle in FeldKirch wurde im Jahre 1477 um jährlich 4 Pfund Pfennige verpachtet, das sind 960 Pfennige » 0.228 Gramm Feinsilber, ergibt ein Silbergewicht von 220 Gramm oder 22 Gramm Gold ^ etwa 66 schw. Franken. Zwei Eier Kosteten 1418 1 Pfennig ^ 0,228 Gramm Feinsilber, Ein Hase wurde mit 6 bis 8 Schillingen bewertet, etwa 7 bis 9 Gramm Silber. Während des Konzils in Konstanz wurde für die Vermietung eines Zimmers monatlich 1 Goldgulden ^ 3,5 Gramm Gold, etwa 10 Franken, berechnet. Die Preise im Mittelalter waren scheinbar sehr nieder, in Wirklichkeit aber bewegten sich die Preise in derselben Höhe wie heute, weil auch die Einkäufe eben entsprechend geringer waren. Die Edelmetalle waren im Mittelalter in viel geringeren
	        

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