Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

123 - heutigen Liechtenstein und Vorarlberg massenhaft im Umlauf, Es gab darunter gute vollgewichtige Groschen, die sogar einem Werte von 28 Hellern gleichkamen, aber noch viel mehr gering- haltige, die Kaum mehr Wert waren als 4 Heller. Fremde Wechs- ler suchten die guten einheimischen Groschen und Schillinge gegen schlechte böhmische Groschen umzutauschen und erwuchs daraus den Städten uud münzberechtigten Herren ein großer Schaden. Die schlechten böhmischen Groschen wurden widerrufen, das heißt außer Kurs gesetzt und die guten böhmischen Groschen versah man einem Stempel (Kontermarke ^- Gegenstempel) zum Zeichen der GiltigKeit. Im vorliegenden Funde sind von diesen interessanten und teils sehr seltenen Münzen mit Gegenstempel nicht weniger als 49 Stücke (bezw. 5V, die Mailänder Münze mitgezählt) vor- handen. Von besonderem Interesse sind die böhmischen Groschen, die den Montsorter Gegenstempel, oft noch neben anderen solchen tragen, weil Münzen mit Montsorter Gegenstempel bisher nur höchst selten vorkamen. Von welcher Münzstätte die Gegen- stempel herrühren, Kann nicht bei allen Gegenstempeln einwand- frei festgestellt werden; es bestehen darüber unter den Münzfor- schern noch manche Meinungsverschiedenheiten. Ich habe z. B. Nr. 50 und 51 der Stadt Lindau zugewiesen, während der be- kannte Münzforscher Katz diesen Gegenstempel für die Stadt Fürth in Anspruch nimmt. Fürth hat in seinem Wappenbild aber nicht ein Lindenblatt, wohl aber führt die Stadt Lindau die Linde im Stadtwappen, und in dem sogenannten ewigen Pfennig (deshalb so genannt, weil, diese Münze viele Jahrzehnte im Kurs war) der Stadt Lindau gleicht das Lindenblatt genau dem Lindenblatt aus dem böhmischen Groschen. Auch Herr Museums- vorstand Dornach in Weiler, der ein genauer Kenner des Lin- dauer Münzwesens ist, ist mit mir derselben Meinung und ver- weist besonders auf die Tatsache, daß auf altem Lindauer Zinn- geschirr derselbe Stempel als Beschaumarke vorkommt. Die im Funde vorkommenden sogenannten Etsch-Kreuzer sind im Boden- seegebiet mit 4 Pfennigen bewertet worden. Während des ganzen 15. Jahrhundert wurden im Bodensee- gebiet und in der Ostschweiz nur Heller, Pfennige und Schillinge
	        

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