Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

- lN9 - Bewohner des Tales zu behüten. Er stammt nach seiner viw aus reicher Familie in Sizilien, wurde wegen seines christlichen Glaubens verfolgt, floh nach Italien, befreite den Sohn des Kaisers Diokletian vom Teufel, wird trotzdem gemartert, aber durch einen Engel samt seines Erzieher Modestus und seiner Amme Crescentia befreit. Seine Reliquien sollen in St. Denis aufbewahrt sein. Er genoß schon im Mittelalter in Westfalen, aber auch bei den Slawen (St. Veitsdom in Prag) große Ver- ehrung. K. 
Hl. II 2625. Vielleicht wendet sich die Bitte um recht- zeitiges Wecken deshalb an ihn, weil er als viel Verfolgter nie- mals und nirgends znr Ruhe Kam, daher dem Aelpler, dessen Tagwerk lang vor Sonnenaufgang beginnt, als der geeignete Helfer beim Frühausstehen erschien. Beachtenswert ist die schöne und in sich geschlossene Komposition des Ave, das als solches gleich nach dem Jodler, mit dem es eingeleitet und auch beendet wird, durch Begrüßung der Mutter Gottes an erster Stelle gekennzeichnet ist und mit dem frommen Aelplergruße ..behüt' uns Gott" aus- Klingt. An der Spitze des Gebetes steht Gott Vater und die liebe Frau mit ihrem Kinde. Dann folgen sechs auserlesene Fürbitter, welche den Nöten des Aelplers am nächsten stehen, ihm zum Teil auch heimatlich vertraut sind und auf deren Hilfe frommer Volksglaube besonders baut. Unheilbringende Natnr- gemalten und gefahrdrohende Raubtiere, auch mythische, wie der Wurm, wenn wir hier an den Lindwurm denken dürfen, während bei dem Greife wohl die Vorstellung des Adlers vor- liegt, dessen Krallen sich öfter in Lämmer und Zicklein bohren, sollen durch heilige Helfer in der Not gebannt werden. Eigen- artig mutet die Anrufung des Petrus als Schützer vor großen Raubtieren an. Auch seine Hilfe gegen Stein- und Schneelawine ist in der Legende nicht begründet. Doch liegt die Annahme nicht ferne, daß Sankt Petrus als „Wächter an der Himmespfort'" in feinsinniger Allegorie auch als Wächter der ganzen Alpe empfunden und deshalb gebeten wird, alles belebte und unbe- lebte Unheil gleichsam von den Toren des Alpbodens abzuweh- ren. Leue^Löwin, ist auch ein Hinweis auf dieWalliserHerKunft.
	        

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