Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1930) (30)

- 78 - De^ Torbogen mag noch 
im 15. Jahrhundert entstanden sein und gehörte mithin zu 
den ältesten Baudenkmälern von Balzers. Die Weite des Tores 
beträgt 3M Meter und die Höhe 4.20. Es war mir zwei Torflügeln, in Angeln laufend, und 
von Innen durch einen Echubbalken zu schließen. Bckrönt wurde das Tor von drei Zinnen und von zwei Zinnenfenstern durchbrochen. Die mittlere und breiteste Zinne zeigte ein größeres vertieftes Feld, das ursprünglich von einem Relief ausgefüllt war. während die beiden Seitenzinnen von je einem Wappenschild geschmückt waren, von denen 
noch schwache Spuren der Malerei erhalten gewesen. Das aus Bruchstein bestehende und verputzte Mauerwerk war mit Ziegeln beidseitig abgedeckt. 
Das schöne Tor ist ein Ueberrest einer größern Umfriedung und diente als Zugang 
einer bessern Wohnstätte oder eines Hofes. Anhaltspunkte haben wir hiefür allerdings leine. Vielleicht daß man in der Umfriedung gelegent- lich bei Grabungen auf 
Mauerwerk stößt. Das Grundstück, zu dem das Tor gehörte, heißt im Volksmunde „Schloschauptmannsbündt", Daß zu einer Bündt 
ein solch prunkhastes Tor mit herrschaft- lichem Wappen errichtet 
wurde, ist wohl ausgeschlossen. Sehen wir uns nm 
Platze besser um. Nicht weit vom Tore unter der Straße stand die alte Kirche, die 
bekanntlich 1795 mit dem Pfarr- hof und einem großen Teil von Valzers abbrannte. Auch 
zu dieser Kirche führte ein Tor mit Umfassungsmauer, das heute noch steht, aber viel kleiner und einfacher 
gehalten ist. Dieser alte Kirchenplatz war gewiß der Hauptplatz der Gemeinde und hier möger auch ringsum 
die bessern Gebäude gestanden haben. Auch unser Tor gehörte 
einer bessern ältern Baute an. 
die wahrschein- lich schon im 10. Jahrhundert 
verschwunden ist. Das 
Heim'sche Haus mag in der heutigen Form um t800 entstanden sein und ha: zu dem viel ältern Tore keine Beziehungen.
	        

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