— 74 — wollte doch nicht von den bewährten Rheinbergern abgehen, wenn nachträglich diese 2 fl. zugesetzt würden. Doch
der Pachtschilling war nicht
über 270 Gulden hinaufzubringen, obwohl man zweimal die Gant angesetzt
und sie in manchen Zeitungen bekannt gemacht hatte. Noch kritischer wurde das Pachtverhältnis im
Jahre 1827. Im Versteigerungsprotokolle wurde der Pachtschilling
auf 290 Gulden festgesetzt. Am IS. März war Gant. Landvogt Pokornn meldet nach Wien, daß man
bis 12 Uhr wartete, und daß außer dem früheren Pächter kein Pachtlustiger erschien. Als von Amts wegen ihm dann die Bedingungen eröffnet wurden, erklärte er, daß
vor 3 Jahren eine neue Straße auf der Schweizer Seite gebaut worden war, welche viele Fuhrwerke veranlaßte, ihren Weg nicht mehr über Vaduz zu nehmen. Er habe in den letzten Jahren seine Rechnung durchaus nicht gefunden, er könne
höch- stens 200 Gulden
versprechen. Dieses Angebot wurde angenommen. Als die drei Jahre der Pacht sich dem Ende näherten, glaubte das Vaduzcr Oberamt, es
wäre besser, mit dem bisherigen Pächter zu verhandeln, als Ganten auszuschreiben, bei denen erfahrungs- gemäß
doch fast niemand erschien. Dieser Antrag fand Gehör und nun wurde die
Pacht sogar auf 10 Jahre ausgedehnt mit Jahres- zins
von 240 Gulden. Der bewährte Wirt konnte nun ruhig die
vollen 10 Jahre den „Adler" verwalten. Als das
Jahr 1840 in die Nähe rückte, tauchte der alte Plan wieder auf, dem Schloßküfer, dieses Mal Quaderer, auch die Taferne zu übergeben. Deshalb wurde der Vertrag mit Rheinberger nur
für 1 Jahr
und später für weitere 2 Jahre abgeschlossen (Ende 1843). Für
das erste Jahr hatte Rheinberger 250 Gulden, für die zwei
letzten 300 Gulden zu entrichten. Von einer Verschmelzung der
beiden Gaststätten sah man ab. Denn oben auf
dem Schlosse befanden sich die
Arre- stanten und das Kontingent. Man mußte auch an diese denken und
der Besuch eines Gastzimmers den Offizieren und Soldaten nicht
allzu sehr erschweren. Von
t 791—1843 waren die Rheinberger Adlerwirte
gewe- sen. Bei der Versteigerung im
Jahre 1842 unterlag der