- 65 - Wer Vaduz besucht, wird sich das Schloß zeigen lassen, die Pfarrkirche, das Regierungsgebäude und auch das Rote Haus; aber auch jenes große Haus wird ihm auffallen, welches mitten im Markte seine massigen Glieder in die Höhe reckt. Wir meinen das frühere Ämtshaus mit seiner hohen Stiege. Dieses Haus war früher ein Gasthaus, welches dem Fürsten gehörte und welches er regelmäßig verpachten ließ. Aber schon früher war es in den Besitz des Grafen von Hohenems übergegangen wie folgender Ver- trag beweist, welcher sich in den Regierungsakten zu Vaduz be- findet,' „Ich Adam Krantz Wohnhaft zu Vadutz vnnd mit Jme Ich Susanna Plennggin sein Eheliche Haußfraw Bekhennen öffentlich für vnns all vnnsere Erben vnnd Nachkhomen, Vnnd Thuend Khundt Allermeniglichen mit disem Briefe, daß wir aufrecht vnnd Redlich verkhauft vnnd zu Khaufen gegeben haben, Aines stetten veften Ewig vnnd Jmer wehrenden Kaufs, vnnd geben auch Also hiemit wissentlich in Traft dieses Briefes, dem Hoch vnd wollgebornen Herrn Herrn Caspar Grafen zu HochenEms Eallara vnd Vadutz zu Schel- lenberg Dornbeirn vnd deß Reichshof Lustnaw x Vnnsern Enedigen Grafen vnnd Herrn x Namblichen Vnnser Aigne Eaftherberg s ambt der Stallung, darangelegenen Halden, vnnd dazu gehörigen Khrauthgarten. Zu Vadutz Im Dorf vnnder dem Schloßstain gelegen, zum Hirschen genanndt wie svlliches alles wür Jüngstlichen von Hannsen Düntlen von Schaan erkhauft haben, Stost dem Land nach aufmerth an Jro Ereflichen Gnaden Ambthauß gegen dem Berg an den Schloßstain, dem Land nach abwerth Ans Michael Oschwaldts Hulden, gegen dem Rein an die Landstraße Item der Khraut- garten Stost dem Lannd nach aufwerth an Jro Gnaden