- 56 — unterm 20. Juli 1838 eine Kundmachung erlieg, daß alle jene, welche an das
aufgehobene Kloster Pfäfers Schuldigkeiten hätten, dieselben bis
zum 28. Juli 1838 dem Fürstlichen Oberamte anzu- zeigen haben. Abstattungen dürfen
bei sonst doppelter Bezahlung nicht geleistet werden. Die Antwort
auf diesen Brief an die
Liciuidationskommis- sion vom 26. Juni 1838 erfolgte
unterm 16. August durch die Re- gierung des Kantons St. Gallen, welche in derselben erklärte, die gestellte Nachsorderung von
fl. 14 801.42 zur Kenntnis genom- men zu haben, vor allem aber verlangte, daß St. Gallen sämtliche, das Klosiervermögen in Liechtenstein betreffende Bücher. Schriften und Schuldtitel übergeben werden. Wichtig in dieser Note war besonders die Mitteilung der Regierung des Kantons St. Gallen, daß sie sich zum Zwecke einer Einigung bereits an Seine Durch- laucht
den Fürsten von Liechtenstein gewendet und
den Zusammen- tritt
beidseitiger Kommissiarien zur Abhaltung der nötigen Ver- handlungen angetragen habe. IV. Mit Brief
vom 10. Juli 1839 verständigte
die Fürstliche Hof- kanzlei in Wien Landvogt Menzinger, daß
der Fürst im 3. Fe- bruar 1839 der Regierung des Kantons St. Gallen bereits direkt geantwortet
habe. In diesem Schreiben des Landesfürsten an Landammann und Kleinen Rat des Kantons St.
Gallen setzte der Fürst auseinander, daß die Regelung der ganzen Angelegenheit , noch sehr weit entfernt liegen würde, wenn es darauf
ankäme, sich über zweifelhafte Auslegungen und bestrittene Grundsätze zu ver- einen. „Da mir aber darum zu
tun ist", schreibt der Fürst in dieser Note,
„jede Ursache der
Uneinigkeit so schnell als möglich zu entfernen und mich der Regierung des
Kantons so bereitwillig als möglich zu
bezeigen, so schlage ich vor. daß ohne nähere Erör- terung der dieses Verhältnis bestimmenden Ansichten des strengen Rechtes auf einen Vergleich unterhandelt werde, der
um so leichter zu
treffen sein wird, als der eigentliche Gegenstand desselben nach billigster Berechnung
der Forderung und
Gegenforderung sich von geringer Erheblichkeit
zeigen dürste und es mir nicht um die Be-