Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1903) (3)

— 98 — umzulegen und Darlehen aufzunehmen, welch letztere den be- dürftigen Gemeinden zumeist unverzinslich aus der Landes- kasse gewährt wurden. Es war daher nicht zu verwundern, daß die Gemeinden, die zudem noch mit der 'Zehentablösung zu tun hatten, fast an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit an- gekommen waren uud sich in arger Bedrängung fühlten. Aus diesem Grunde erhielten dieselben in den Jahren 1882—1887 vom Landtage besondere Kredite in dcr Gesamtsumme von 23,999 fl. bewilligt, um die Steuerlast etwas erträglicher.zu macheu. Den Nichtrheingemeinden wnrde, um ihnen ein Aequi- valent zu bieten, besondere Subventionen im Betrage von 12,099 fl. für kulturelle Zwecke gewährt. Außer diesen genannten Subventionen flössen an einzelne Gemeinden, welch? speziell für Armenzwecke große Auslagen hatten oder wegen Reparaturen an Schulhäusern u. s. w. be- sonders in Anspruch genommen waren, noch eine Reihe kleinerer Landesbciträge. Die Gesamtsumme der letzteren beläuft sich auf ungefähr 1,000 fl. Erwähnt sei schließlich neuerlich, daß im Jahre 1887 aus Beschluß des Landtages aus den Ueberschüssen der Landeskasse ein Betrag von 10,000 sl. dein sürstl. Landes- ivphltätigkeitsfvnde zugewendet wurde. Diese verhältnismäßig sehr bedeutenden Ausgaben konnten durch dic regelinäßigen Jahreseinnahmen gedeckt werden. Dieselben setzten sich in der geschilderten Zeitperiode 1873 bis 1889 aus solgenden Erträgnissen zusammen: Grundsteuer jährlich 5,000 fl., eine Ausnahme bildeten die Jahre 1874 und 1875, in welchen diese Steuer aus das Doppelte erhöht wurde. Die Gewerbesteuer ergab 1873—1881 jährlich 1,200 fl., von 1882 bis 1885 jährlich 1,700 fl., 1886—1889 von 1,900 fl. an- steigend bis 3,000 fl. Das Erträgnis der Klassensteuer schwankte in dieser Zeit zwischen 600—990 fl.; der Tax- und Stempelerlös betrug 4,000—5,000 fl. Das Ergebnis der land- schästlichen Verpachtuugeu (Fischerei uud Jagd) betrug jährlich 400—570 fl. Die Zolleinkünfte, welche in den sechziger Jahren Be- träge von 15,000—16,000 sl. ausgewiesen hatten, stiegen in der geschilderten Zeitperiode stetig und erreichten im Jahre
	        

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