Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1903) (3)

— 9 — l ich e, Grundsteuer um das Doppelte zu erhöhe n. Die Rheinschutzbauten, deren Förderung angesichts der rasch emporwachsenden Schutzwerke aus schweizerischem Ufer immer dringender wurde, verursachten diese Steuererhöhüng. Dieselbe mußte doppelt drückend empfunden werden, weil die Gemeinden selbst zur Bewältigung ihrer Arbeiten ungewöhnlich hohe Ge- meindesteuern für Rheinbauteu umzulegen hatten,, und zudein infolge der Ungunst der Witterungsverhältnisse drei Fehljahre hinter sich hatten. Die erhöhten finanziellen Anstrengungen, welche wegen dieser Schutzbauten dem Lande und den Rhein- gemeinden erwuchsen, waren notwendig geworden, trotzdem das Land einen Teil Her vom Landesfürsten in den beiden Vor- jahren gewährten Darlehen von zusammen 175,000 sl, i) noch zur Verfügung hatte. Die Erkenntnis, daß in diesem Kampfe ums Dasein mit voller Energie nnd in raschcrem Tempo als bisher gearbeitet werden müsse, war allgemein durchgedrungen, und es bleibt ein rühmendes Zeugnis für die Arbeitslust nnd die Leistungsfähigkeit unseres Volkes, daß man frisch ans Werk ging und trotz der Ueberbürdnng Klagen selten waren. Nebeil diesen Leistungen am Rheine muhten auch noch Rüfeschutzb auten in den Gemeinden Scha.an und Vaduz hergestellt werden.' Besonders die Tidrüfe, in ihrem uuteren Ende — oberhalb der Landstraße nächst Schaan — „Quaderer-Rüfe" geuannt, hatte im Vorjahre arge Verwüst- ungen angerichtet nnd die Landstraße übermuhrt. Auch die benachbarten Rttfen: Rappensteinerrüfe, Gaschlov- und Krüppel-, rüfe, die erstere auf Vaduzer-Gebiet, die beiden letzteren m Schaan gelegen, hatten Schaden verursacht. Mit Rücksicht auf die ungewöhnliche Inanspruchnahme der genannten beiden Ge- meinden sür Rheinbauzwecke und wohl auch aus dem Grunde, daß das landschaftliche Straßenärar besonders dabei interessiert war, beschloß der Landtag, wenigstens die Verdauungen der Tidrüfe, die mit 800 fl. veranschlagt waren, auf das Land zu übernehmen, wogegen für die Bauten in der Rappensteinerrüfe die Gemeinde Vaduz und für die Bauten in der Gaschlov- und Krüppelrüfe Schaan aufzukommen hatten. l) Bergleiche I. Jahrbuch des hist. Vereins S. 171—173.
	        

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