Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1903) (3)

Inland in Abrede stellt,. Es ist ein feststehender Erfnhrnngssntz, daß die Länder, die sich heutigen Tags nur mit Ackerbau beschäftigen, hinter - den-Industriestaaten zurückbleiben und ein küinincrliches Dasein fristen'. Kein Staatsmann und kein Nationalökonom nnrd die Fabrikindustrie deswegen zurückweisen, iveil sie namentlich in 'größern .Fabrikdistrikten mit sittlichen und physischen Nachteilen der Fabrikarbeiter verbunden ist. Hier treten wenigstens die sittlichen Nachteile nicht ein, da die inländischen Fabrikarbeiter zu Hause wohnen und nn dem-Fannlienleben teilnehmen können,' Zcdcnsalls ist es besser, wenn unsere Leute hier in die Fabrik gehen, als im Auslande, wo sie nicht selten 'moralisch und physisch zu Grunde'gehen; ihr ganzer Verdienst wirkt im Lande wieder produktiv. Die hohen Arbeitslöhne, welche verdient werden, haben auch den Wohl- , stand gehoben; man lebt uud kleidet sich besser. Die eigentlichen Kon- sumenten im Lande, welche sich bei der gehobenen Produktion nicht be- teiligen, sind die Aschenbrödel des Zollvereins, Der Zoll-ist eine in- direkte Steuer und muß von den Konsumenten,getragen werden,, wenn nicht außerordentliche'Umstände eintreten, welche die Steuer ans die Produzenten wälzen. Die Konsumenten, sind in,Folge des Zollvereins aus, den österreichischen Markt angewiesen, selbst dann, wenn sie ander- wärts billiger und besser einkaufen könnten. Die hiesigen Konsumenten - und neben ihnen, die Handelsleute sind die naturgemäßen Gegner des Zollvereins, Sie rechnen heraus, daß die Leistungen und ökonomischen Nachteile, welche dein Lande aus dem Zollvcrtrag erwachsen, größer seien, als die finanziellen Einnahmen des Landes, aus dem Zollverein," Die zuletzt genannten Ansichten waren wohl schon da- mals nicht ganz einwandfrei, geben aber immerhin ein Bild der damaligen Anschauungen, die' auch auf die heutige!? Ver- hältnisse angewendet, ,manches Zutreffende enthalten-, , -Auf Grund der eingangs genannten Bedingungen, welche der Landtag' in der Sitzung von? 27, Juli 1874 beschlösse?? hatte, begann die f, Regierung die Unterhandlungen, Dieselben stießen jedoch auf mancherlei Schwierigkeiten, Der am 23. Dezember 1863 abgeschlossene Zollvertrag lief, mit Ende 1875 ab,' Da aber eine Einigung über ,die vom Landtage in? Jahre , 1874' gewünschten Abänderungen rechtzeitig nicht erzielt worden war, schlug die Regieruug, dem Landtage vor, das' von dem österreichischen Bevollmächtigten Josef Freiherrn v, Schwegel,' uud den? liechtenstein. Bollmachthaber Clemens Grase?? v. West- vhalen vereinbarte Abkommen,. wonach der Zollvcrtrag auf ein Jahr, d, h, bis Ende 1876 verlängert wurde, anzunehmen, -Der-Landtag genehmigte da???? ciüch- in der Sitzung voin 10,
	        

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