Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1903) (3)

— 17.8 — seit 1877 Ritter erster Klasse (älterer Ordnung) des St. Michaels- ordens, Mitglied des Kapitels des Maximiliansordens für Wissen- schaft und Kunst; 1899 ernannte ihn die Universität München zum Ehren-Doktor; dann erhielt er den Titel „Geheimer Rat" und bei seiuer Pensionierung, 1901> ivurde ihm der St. Michaels- orden zweiter Klasse (neuerer Ordnung) verliehen. Znm kor- respondier e n d e n M i t g l i e d e ernannten ihn die Akademien zn Paris und Florenz. Die Ernennung zum Ehr enmitgliede erhielt er von der k. Akademie in Berlin und dem Konserva- torium in Prag, dann von 28 verschiedenen Vereinen dies- und jenseits des atlantischen Ozeans. Diese vielen, wohlver- dienten Ehrungen mögen ihn wohl angenehm berührt haben, führten ihn aber nicht zur Uebcrhebung. 1877 erging an unsern Meister der außerordentlich ehren- volle Ruf zur Uebernahme der Direktion an dem neugegrün- deten Konservatorium in Frankfurt a. M., den er aber, mit Rücksicht auf sein ihm als zweite Heimat so lieb gewordenes München, ablehnte. Trotz seiner vielen verantwortungsvollen Aemter, seiner angestrengten Lehrtätigkeit und anderen Verpflichtungen fand der große Meister noch Zeit zu einer überaus fruchtbaren nmsikalischen Produktion. Seine zahlreichen Kompositionen zeichnen sich sämtlich aus durch eine strenge und abgeklärte musikalische Forin sowie durch tiefen Stimmungsgehalt. Diesen letzteren bezeichnet einer seiner Schüler als: Bcsch änlich keit, inildeWärme, schlichte, männlich-innige Empfind- ungen, welche wertvolle Gaben er aus seinem stillen Vater- orte, seiner Bergheiinat uud seiner Jugend ins fernere Leben mitgenommen hat. Manche Stellen aus seinen Kompositionen muten uns an, als wollte deren Schöpfer uns erzählen von feinem romantisch-schönen Heimatlands, dem herrlichen Rhein- tal, seinen Bergen uud Burgen, von warmer Frühlingssonne bestrahlt. Die gedrückte:? Werke des Meisters, worunter viele von großem Umfange, erreichen nach einem gedruckten Ver- zeichnis die 
Zahl 196. Ungedruckt gebliebene Jugendarbeiten beliefen sich im 
Jahre 1853 schon 
ans 124, darunter zahlreiche große Vokal- und Jnstrumentalstücke.
	        

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