-103 — alle Rheinposten. Zu gleicher Zeit waren
in hiesiger Herrschaft Schellenberg und Vaduz
über 1000 Mann im Quartier, nämlich die kaiserlichen Freikorps Julay
und Michalowitsch, und das
böh- mische Regiment Breschonville, die gleichfalls die Rheinposten
be- setzten. Auch wurden
in hiesiger Gegend viele Verschanzungen an- gelegt, als etlichs Reduten in den
Maurer Wiesen und
zu Tisis. Man erwartet täglich einen Ueberfall der Franzosen;
für gewis- ser hält man aber,
daß sie werden in Bünden einfallen. Die mei- sten Vllndner sollen eben kaiserlich gesinnt sein. Im Herbst 1798 verlangten die Bündner Hilfe
vom Kaiser und es zogen gleich einige tausend Mann kaiserlicher Truppen hier durch nach Bün- den mit Kanonen und Bagage, daß es öfters in Vaduz. Triefen und Valzers
über 20 Mann in ein Quartier kamen. Die Frei- heitsbäume (in Bünden)
wurden sogleich von den kaiserlichen umgehauen. Allhier im
Land sind immer starke Besatzungen
von kaiser- lichen Truppen; am
Rhein sind über 20—30 Pigueten oder Wacht- hütten gebaut; in der Venderer Au
allein sind 5 Hütten, die wir alle mit Holz
versehen müssen. Jetzt müssen wir 400 Stück Pallisaden
auf Tisis zur Kirche führen zu einer Schanz und alle aus der liechtensteiner Herrschaft.
Den 21. November wurde hier eine Militärrechnung gehalten
mit Einschluß des 1. Augusts, und diese Unkösten belaufen sich
auf 50 000 .fl Das Gemeindle Schel- lenberg allein muß
über 1800 fl bezahlen. Jetzt geht wiederum das
Fuhrwesen so stark ins Vllndnerland, daß Hierlands täglich 20—40 Wägen erfordert werden. Die Oesterreicher führens auf Vaduz, die Herrschaft Liechtenstein muß es auf Maienfeld führen, mehrenteils Mehlfässer auch Heu und Haber, öfters wurden wieder Holzlieferungen gefordert an die Bäckereien zu Feldkirch. Verwi- chenen Herbst wurde hier
in Eschen eine Kanone aufgesllhrt auf den Kristbüchel bei
Bendern samt einem Puloerwagen. Da mußte eine Wachthütte gebaut werden und Tag und Nacht Wacht ge- halten.
Auch so viele Pigueten mußten wir mit Holz versehen. 1733. Am 3., 4. und 5. März 1799 marschierten viele
fran- zösische Truppen durch die Schweiz herauf. Allein man vermutet, daß selbe in das Vündnerland eindringen möchten.
Am 6. März