Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

- 99 — Vorposten und 
der österreichischen Scharfschützen sind fast täglich vorgefallen. Allein das Bombardement der zwei Hauptschlachten hörte man 
in hiesiger Herrschaft bis auf Vaduz. Kanonenkugeln wurden im Schweizerland gefunden. Zu wiederholtenmalen kamen Schreiben 
vom schwäbischen Kreis an 
unsere Herrschast Vaduz und Schellenberg, daß wir unsere Betrefsnis an den gemeldeten 
Brandschatzungen also eilens ent- richten sollen, oder es würde mit 
der schärfsten Exekution eingeholt werden. Und das Betreffnis war 24 999 fl. Hierlands wurde in allen Gemeinden hierüber Rat gehalten 
und also einstimmig 
be- schlossen, man bezahle von Hierlands den Franzosen keine Vrcmd- schatzung. Jetzt forderte 
der österreichische kaiserliche Kommissarius wie- derum an die Herrschaft Liechtenstein einen Beschrieb von allen Roß und Wägen, und daß wir dem Militär 
fuhrwerken sollen, welches auch geschehen; bis auf den Arlberg und bis auf Bre- genz sind wir gefahren. Der unfruchtbare 
Sommer ist endlich vorbei. Ihm folgte ein rauher 
und nasser Herbst. Vieles haben die lieben Landsleute im verwichenen Sommer ausgestanden. Nebst den unerträglichen Kriegsrüstungen. So hat noch ein fürchterliches Hagelwetter gro- ßen Schaden getan, und besonders der Sturmwind, der 
alles Obst abriß, Türken und das Korn in den 
Grund schlug. Das 
noch ste- hende 
Korn ist rein ausgedröscht, viele Bäume aus den Wurzeln gerissen. Außer dem allem haben die Engerlinge und anderes Un- geziefer mehr als die Hälfte der Früchte an Türken und Heu 
ge- fressen, so daß hierzulande viele mit Gütern 
anzutreffen sind, die kein Viertel Türken im Haus haben. Und 
doch müssen sie täg- lich Kriegskosten, Fuhren u. dgl. ausstehen. Bald 
kamen schon wieder 499 kaiserliche Scharfschützen hier an, die aber nach 17 Tagen wieder nach Mantua abreisten . Ein Unglück aufs andere folgt 
hier, so daß der arme Land- mann ganz unterliegen muk. In umliegenden Orten der Nach- barschaft 
Vorarlberg grassiert eine pestartige 
und sehr erbliche Krankheit an 
den Rossen und besonders,am Vieh. Zu Bräderis,
	        

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