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der österreichischen Scharfschützen sind fast täglich vorgefallen. Allein das Bombardement der zwei Hauptschlachten hörte man
in hiesiger Herrschaft bis auf Vaduz. Kanonenkugeln wurden im Schweizerland gefunden. Zu wiederholtenmalen kamen Schreiben
vom schwäbischen Kreis an
unsere Herrschast Vaduz und Schellenberg, daß wir unsere Betrefsnis an den gemeldeten
Brandschatzungen also eilens ent- richten sollen, oder es würde mit
der schärfsten Exekution eingeholt werden. Und das Betreffnis war 24 999 fl. Hierlands wurde in allen Gemeinden hierüber Rat gehalten
und also einstimmig
be- schlossen, man bezahle von Hierlands den Franzosen keine Vrcmd- schatzung. Jetzt forderte
der österreichische kaiserliche Kommissarius wie- derum an die Herrschaft Liechtenstein einen Beschrieb von allen Roß und Wägen, und daß wir dem Militär
fuhrwerken sollen, welches auch geschehen; bis auf den Arlberg und bis auf Bre- genz sind wir gefahren. Der unfruchtbare
Sommer ist endlich vorbei. Ihm folgte ein rauher
und nasser Herbst. Vieles haben die lieben Landsleute im verwichenen Sommer ausgestanden. Nebst den unerträglichen Kriegsrüstungen. So hat noch ein fürchterliches Hagelwetter gro- ßen Schaden getan, und besonders der Sturmwind, der
alles Obst abriß, Türken und das Korn in den
Grund schlug. Das
noch ste- hende
Korn ist rein ausgedröscht, viele Bäume aus den Wurzeln gerissen. Außer dem allem haben die Engerlinge und anderes Un- geziefer mehr als die Hälfte der Früchte an Türken und Heu
ge- fressen, so daß hierzulande viele mit Gütern
anzutreffen sind, die kein Viertel Türken im Haus haben. Und
doch müssen sie täg- lich Kriegskosten, Fuhren u. dgl. ausstehen. Bald
kamen schon wieder 499 kaiserliche Scharfschützen hier an, die aber nach 17 Tagen wieder nach Mantua abreisten . Ein Unglück aufs andere folgt
hier, so daß der arme Land- mann ganz unterliegen muk. In umliegenden Orten der Nach- barschaft
Vorarlberg grassiert eine pestartige
und sehr erbliche Krankheit an
den Rossen und besonders,am Vieh. Zu Bräderis,